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Ein Nordlicht beim Anflug
auf Spitzbergen. Das helle Licht links ist der
überstrahlende Mond. |
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Mit 130
Leuten das neue Jahr auf Spitzbergen begrüßt |
Nördlichste Silvesterfeier |
der Welt! |
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Das war spannend, schön und
exklusiv! Die
Deutsche Polarflug, das Bonner
Reisebüro in
der Südstadt und die Fluggesellschaft
airberlin brachten 130
Flug-, Schnee- und Arktisbegeisterte direkt zur nördlichsten
Silvesterfeier der Welt nach Spitzbergen. Unterwegs in der Polarnacht
und nur 1.306 Kilometer vom Nordpol entfernt! |
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Am 31. Dezember checken am frühen Morgen die
Passagiere des Fluges AB1014 an den Schaltern 186 und 187 in der Abflugebene am
Düsseldorfer Flughafen zu ihrer ganz speziellen Silvesterfeier ein. Um 10.00 Uhr
startet der airberlin-Airbus zu dem arktischen Abenteuer. Über
Norwegen dämmert es schon ins Dunkle. Passagiere und Crew fliegen in die
Polarnacht, die in Longyearbyen bis etwa Mitte Februar andauert und bereits
Mitte November eingesetzt hat.
Der Mond scheint dreiviertel voll an der
Steuerbordseite. Plötzlich weht ein Nordlicht am polaren Himmel. Flugkapitän
Wilhelm Heinz löscht das Kabinenlicht, und nach kurzer Zeit haben sich die Augen
an die Lichtverhältnisse gewöhnt. Wunderbar ist das grüne Nordlichtband zu erkennen.
Als der Flieger gegen 14.24 Uhr auf dem
Flughafen, der auf dem 79. Breitengrad liegt, in Longyearbyen sicher landet, ist
sie die einzige Maschine dort weit und breit. In den Wintermonaten wird
Spitzbergen nur einmal wöchentlich vom Festland angeflogen. Alles und alle sind
hier im Winterschlaf.
Die Passagiere steigen dick eingepackt aus dem
Flieger. Wenige Tage zuvor meldete das lokale Wetteramt noch Temperaturen von
unter minus 20 Grad. Jetzt herrschen quasi angenehme minus vier Grad Kälte in
der Finsternis.
Am Gepäckband lauert schon der erste Eisbär.
Allerdings ist er ausgestopft. Aber fotografieren lässt er sich gerne.
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Der erste Eisbärenkontakt für die Passagiere am Flughafen
in Longyearbyen. |
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Für die Betreuung der Reisenden stehen
Tourorganisator Manuel Kliese (Deutsche Polarflug), Reiseunternehmer Stefan
Krause (Reisebüro in der Südstadt, Bonn) und Lutz Schönfeld (Manager Aviation
Services & Media) zur Verfügung. Drei Busse nehmen die Passagiere vor dem
Flughafen auf.
Erstes Ziel ist das Spitzbergen-Hotel in Longyearbyen. Für einige Passagiere die
erste Überraschung - im Hotel wie auch in allen anderen Gebäuden müssen die
Straßenschuhe am Eingang ausgezogen werden. Zimmer beziehen, umziehen und wieder
raus zu den Bussen; die Rundfahrt beginnt. Alle drei Busse haben die gleichen Ziele, aber
zu unterschiedlichen Zeiten. So ist immer nur ein kleiner Kreis an einer Stelle.
Eine Gruppe beginnt mit einem kleinen Rundgang durch
Longyearbyen, wo
etwa 1.800 Menschen leben. Eine der drei begleitenden Gruppenführern, Anna-Lena
Egeblad,
eigentlich Schwedin, erzählt von der Inselgruppe, vom Ort, vom Leben, vom Winter
und Sommer.
Am Postamt hängt ein Verbotsschild für Gewehre und Pistolen. Hier
auf Spitzbergen ist das zumindest eine Besonderheit, weil die meisten Menschen
mit Gewehren herumlaufen. „Die brauchen wir nämlich zur Eisbärenabwehr. Im
Postamt aber werden die Schusswaffen nicht gerne gesehen.“, erklärt
Anna-Lena. Ansonsten ist es
im Dorf ruhig. Die wenigen Geschäfte haben wegen des Jahreswechsels geschlossen.
Ein leibhaftiger Eisbär tummelt sich auf den Straßen nicht herum.
„Warum heißt Longyearbyen eigentlich so? Dauert
hier das Jahr extra lang?“, fragt jemand aus der Gruppe. „Nein.“, lacht
Anna-Lena, „Der Namensgeber war der Amerikaner John Munroe Longyear, der
diesen Ort 1906 gründete und hier Kohle abbaute.“
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Der Ort Longyearbyn in der Winternacht. Etwa 1.800
Menschen leben hier. |
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Ein weiterer Stopp an einem Eisbären aus
Schnee, ein nächster mit einen tollen Panoramablick über Longyearbyen. Dann
fährt der Bus außerhalb der Ortschaft zum Barents-Camp. Der Holländer Wilhelm
Barents hatte die Inselgruppe 1597 entdeckt, musste mit seiner Mannschaft in der
Arktis überwintern. Den Originalnachbau des Barents-Winterquartiers gibt es auf
Spitzbergen und hat sich als Touristenattraktion etabliert. In einer der
Holzhütten gibt es eine Großbildschau mit allen wichtigen Informationen über
Arktis, Spitzbergen und Eisbären. Im Rund der Holzhütte knistert dazu ein
wärmendes Feuer.
Als besonderes Getränk wird das Arctic-Beer von der
Mack-Brauerei im norwegischen Tromsø gereicht. Das helle Bier gefällt durch
einen leicht honigartigem Geschmack. Na klar, nur für echte Polarreisende! Es
war übrigens auch das erste Bier am Nordpol und ist das am nördlichsten Gebraute
dazu. Aber warum heißt es nicht Polar-Beer in Anlehnung an Polarbear, wollen
Einige wissen. Weil das Polar-Beer von einer Brauerei in
Venezuela (!) gebraut wird und diese die Namensrechte nicht aufgeben wollte.
Auf dem Rückweg ein Fotostopp an dem wohl
meistfotografierten Verkehrschild auf Spitzbergen, in Norwegen, Europa oder gar
der Welt(?) - das Warnschild vor Eisbären! Früher zeigte das Schild einen schwarzen
Bär auf weißem Grund, nun ist es endlich richtig rum. Die Klickgeräusche der Kameras
dürfte aber den König der Arktis zur Flucht veranlassen.
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Das einzige Warnschild in
Europa, was vor Eisbären warnt, steht in Longyearbyen. |
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Weitere Fotostopps sind an den Zwingern der Schlittenhunde, am größten norwegischen Briefkasten und an den Gräbern der Toten der
Spanischen Grippen von 1918, die auch hier ihre Opfer forderte. Die damals schreckliche
Pest hat heute was idyllisches; weiße Kreuze im weißen Schnee, vier Grablichter brennen.
Davor äsen vier weiße Rentiere im fahlen Licht des Mondes.
Die dreistündige Tour ist beendet, das Hotel
wieder erreicht. Fast zeitgleich treffen die drei Busse ein. Schuhe ausziehen
im Eingangsbereich. Der Wechsel der Schuhbekleidung hat so nicht
nur was Hygienisches sondern auch was Soziales: Die Mitreisenden tauschen intensiv
ihre frischen Erlebnisse aus.
Für die Silvesternacht werden in den Zimmern
die feinen Jackets, Pullover, Hemden und Hosen für den Jahreswechsel glatt
gezogen und die Pantoffeln entfaltet.
Ansonsten gekonnte Sockenschlitterei übers blanke Parkett.
Sektempfang, lockeres Platznehmen in
gemütlicher Atmosphäre mit dem „Menue Silvester-Dinner Longyearbyen“.
Auftakt mit gebratenen norwegischen Jakobsmuscheln, danach rosa
gebratene arktische Schneehuhnbrust, danach zitrusporchierter Heilbutt
aus dem Nordmeer, danach gebratenes Lendenfilet vom Rentier, danach
Neujahrs-Schokoladenkuchen. Das Personal gibt sich alle Mühe, zaubert.
Zwischen den Gängen heißt Organisator Manuel Kliese die Reisenden mit einer
kleinen Rede offiziell willkommen, stößt mit ihnen auf die Silvestertour an.
Das neue Jahr macht auch vor Spitzbergen nicht
halt. Viertel vor zwölf sind Alle vor dem Hotel versammelt. Veranstalter
Stefan Krause vom Reisebüro Südstadt hat es über Umwege und Verbindungen
geschafft, einige Silvesterraketen zu organisieren. Eingehüllt vom
Raketenlichtermeer zählt Organisator Manuel Kliese lautstark das neue Jahr an.
Danach knallen Sektkorken, Gläser klimpern. Eine ganz besondere Stimmung!
Dazwischen rodeln immer wieder die Kinder aus Longyearbyen über die dicke
Schneedecke die Straße am Hotel
hinab.
Um Viertel vor eins werden auf der anderen
Fjordseite sechs Signallichter in den Himmel geschossen. Langsam sinken
sie nach unten. Auf der anderen Seite am etwa ein Kilometer entfernten alten Kohlewerk werden
Feuerwerksraketen
gezündet. Das Knallen ist wegen der großen Entfernung erst viel später zu hören.
Langsam ziehen sich die
Feiernden wieder ins Hotel zurück, einige Gäste nehmen an
der Bar Platz. Die Norweger haben noch ihre eigene Währung,
die norwegische Krone. Darum bezahlen die Allermeisten ihre
Barrechnung und auch Briefmarken und Postkarten mit der
Kreditkarte.
Am nächsten Morgen wartet ein
leckeres Frühstück am Büffet. Früh macht sich bereits schon
die Crew um Flugkapitän Wilhelm Heinz zum Flughafen auf. Der airberlin-Airbus A320 war in der Nacht auf dem Rollfeld
abgestellt.
Zwei mitgereiste Techniker
haben extra dafür in der Nacht gesorgt, dass die Maschine am
Morgen wieder ‚anspringt‘. Während Crew und Techniker den
Airbus auf den Start vorbereiten, hüllt eine große
Schneewolke die Startbahn ein. Ein Hubschrauber startet in
die Polarnacht; der Sysselmann (oberster Beamter
Spitzbergens) muss zu einem Noteinsatz in die Berge fliegen.
Mit dabei ist auch Karsten von dem Hagen,
Leiter Verkauf Sonderflüge von airberlin. „Airberlin fliegt regelmäßig den
nördlichsten Verkehrsflughafen der Welt, den LYR, an. Die operationelle
Herausforderung für diesen Flug lag darin, dass es unser erster Flug in einer
Polarnacht nach LYR war und das Flugzeug dort bei begrenzter Infrastruktur einen
20-stündigen Layover hatte.“, so von dem Hagen, „Außerdem ist airberlin seit
Jahren Ansprechpartner auch für ‚ungewöhnliche‘ Sonderflüge wie z. B. zur
Sonnenfinsternis-, Kometen- und Nordlichtbeobachtung oder zu ‚exotischen‘
Flughäfen. Nicht zuletzt mit dem alljährlichen Nordpolflug beweist airberlin
ihre Kompetenz für Sonderflüge in arktische Regionen.“
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Ready for
Take Off - Crew und Flugzeug haben die die Polarnacht
bestens überstanden. |
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Allmählich
treffen die Reisenden am Flughafen ein. Viele wären gerne
länger geblieben. So auch Dieter Schneider aus Neuss: „Das
ist ein tolles
Erlebnis! Im Sommer will ich wiederkommen und hier die
Mitternachtssonne erleben!“
Ein letztes Gruppenfoto vor
dem A320. Dann gibt Kapitän Wilhelm Heinz mächtig Vollgas.
Kraftvoll erhebt sich am 1. Januar um 11.16 Uhr der Airbus
in die Polarnacht. Südwärts ist der Kurs.
An den Fenstern der
abgedunkelten Kabine versuchen die Passagiere wieder,
Nordlichter zu entdecken. Ganz schwach sind zwar welche am
Himmel, die jedoch nur mit der Kamera bei lange
Belichtungszeit aber nicht mit den
Augen zu sehen sind.
Spätestens 81 Minuten nach
dem Start, um 12:37 Uhr ist die Polarnacht für die
Reisegruppe vorbei. Die Sonne steigt über den Horizont,
strahlt den kleinen Eisbären von Kapitän Heinz durch die
Cockpitfenster an. Heinz, ebenfalls auch der Pilot auf den
Nordpolflügen, die von der Deutschen Polarflug organisiert
werden,
hat seine Sonnenbrille wieder aufgesetzt.
Stefan Krause
vom veranstaltenden Bonner Reisebüro in der Südstadt: „Diese
Kurzreise ist ein Erfolg!“
Der Düsseldorfer Flughafen wird um 15.12 Uhr
erreicht. Die Passagiere können ihren Kurztrip in die Arktis kaum glauben. Erst
gestern waren sie hier gestartet. Aber das war ja im letzten Jahr.
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Flugnummer AB1014. Einchecken am Düsseldorfer Flughafen
am 31. Dezember 2014. |
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14.33 Uhr, Flughafen Longyearbyen - die
130 Passagiere verlassen in der arktischen Polarnacht den
Airbus. |
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Von hier sind es ziemlich
genau nur noch 1.300 Kilometer bis zum Nordpol. |
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Normalerweise tragen die Einwohner
Schusswaffen zur Eisbärenabwehr mit sich. Aber im Postamt
sind sie verboten. |
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Im Barents-Camp vor Longyearbyen. |
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Sie führte einen der drei Busse mit den Passagieren durch Longyearbyen: die Schwedin Anna-Lena
Egeblad. |
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Der kleine Friedhof in Longyearbyen u. a. mit sieben
Gräbern aus der Zeit der Spanischen Grippe von 1918. Heute
werden auf Spitzbergen Verstorbene aufs Festland geflogen. |
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Atemberaubende Berghänge in Longyearbyen. |
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Feststimmung im Spitzbergen-Hotel. Tourorganisator Manuel
Kliese (mitte) begrüßt die Mitreisenden. |
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Stative, Kameras, Sekt und Feuerwerk. Das neue Jahr wird
begrüßt. |
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Silvesterfeuerwerk in der Polarnacht. |
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„Ist da eins am Himmel?“ - Die Jagd auf Nordlichter. |
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Der airberlin-Airbus am nördlichsten Zivilflughafen der
Welt. |
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Freuten sich über die gelungene Reise: Tourorganisator
Manuel Kliese (li.) und Karsten von dem Hagen von airberlin. |
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Notfalleinsatz für den Sysselmann auf Spitzbergen.
Alarmstart am frühen Morgen des neuen Jahres direkt hinter
der airberlin-Maschine. |
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Gruppenfoto vor dem Flugzeug am Flughafen LYR. |
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Da blinzelt die Sonne wieder über den Horizont. Der
Eisbär im Cockpit. |
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Links & Info - |
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Die Reise wurde exklusiv über
das Bonner Reisebüro in der Südstadt, Weberstraße 8,
53113 Bonn, vertrieben. Der Preis lag ab 1.899 € pro Person
im Doppelzimmer.
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Autor:
Th. Bujack
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Veröffentlichung und Verbreitung nur mit
Einverständnis des Autors bzw. der NORDLANDSEITE!
Alle Rechte bei der NORDLANDSEITE, 2015
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