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Wer war der erste Mensch am Nordpol? Peary? Cook?
Oder Keiner der Beiden? |
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Das
große Rennen |
Wer
war der Erste am Nordpol? |
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Alle
Längengradlinien kreuzen sich zweimal auf der Erde: am Nordpol und am Südpol. Keine
besonderen Zeichen, Monumente oder andere fassbaren Naturphänomene definieren diese
geographischen Extrempunkte - außer der
Tatsache, dass dort sechs Monate die Sonne am
Himmel steht, und dann dem Tag die ebenfalls sechsmonatige Polarnacht folgt.
Außerdem liegt der Nordpol mitten im Meer, das Wasser hat
dort eine Tiefe von über 4.000 Metern! Dennoch
unternehmen Forscher, Abenteurer, Besessene und das Militär gigantische Anstrengungen,
diesen Punkt, der nur im menschlichen Geist existiert, zu erreichen.
Um es vorwegzunehmen, die
wahre Antwort auf die Titelfrage wird immer ein
Geheimnis bleiben. Cook, Peary und Byrd
haben ihre Wahrheiten mit ins Grab genommen. Die heutigen
Fakten sprechen gegen die Amerikaner. Nachweisbar bleibt
aber der Überflug des Nordpols 1926 von Roald
Amundsen, Umberto Nobile und Lincoln Ellsworth.
Die
Vorgeschichte
Ein
kurzer Seeweg nach Asien reizt vor allem wirtschaftlich,
denn im Mittelalter lockt der Handel mit
teuren Gewürzen. Ein
Pfund Safran ist im Mittelalter so viel wert wie ein Pferd,
ein Pfund Ingwer wie ein Schaf, und Pfefferkörner werden in Gold aufgewogen. Eine
Nordroute
würde einen ungeheuren Vorteil gegenüber anderen Händlern
bedeuten. Neben dem ungemein langen Seeweg um das Südkap
Afrikas gibt es nur drei theoretisch mögliche Routen, die
jedoch unbekannt sind: der östliche Seeweg nördlich von
Sibirien, der westliche Seeweg nördlich von Amerika, und die
Nordroute über den Pol.
Der Grieche
Pytheas von
Massilia weiß schon um ca. 330 v. Chr. von
dem Pol im Norden. Um das Jahr 1040 unternehmen friesische Seeleute eine
Nordpolfahrt, die sie angeblich bis zur Küste Grönlands führt.
Siegfried
Czapka berichtet in seinem Werk „Arktis Entdeckungen -
Expeditionen - Ereignisse“ (erschienen
1997/98) von drei Quellen, die
übereinstimmend berichten, dass der britische
Franziskanermönch Nichole of Lymne im Jahre 1360
weit in den hohen Norden gereist sein soll. Welchen
Breitengrad er dabei erreicht haben will, wird nicht
überliefert. Dennoch geht die Annahme, dass er Grönland,
Labrador oder sogar Ellesmere-Land erreicht haben
könnte.
Die
erste Arktisüberwinterung
In
mehreren Expeditionen versuchen gegen Ende des 16. Jahrhunderts,
die Holländer über den Nordweg nach Asien zu kommen. Die
vier Schiffe der ersten Expedition - eines unter Steuermann Willem
Barents - trennen sich vor der Küste Nordskandinaviens und
untersuchen die östlichen Küsten Russlands und Teile von
der Insel Nowaja Semlja. Ein Jahr später - 1595 -
wiederholt Willem Barents die Fahrt diesmal mit sieben
Schiffen.
Wiederum ein Jahr später, nämlich am 18. Mai
1596, verlassen Willem Barents und Jan Corelisz Rijp mit je einem Schiff die Niederlande
und entdecken die Bäreninsel und die Nordwestküste von
Spitzbergen. Dort trennen sich die beiden Schiffe. Rijp
versucht den Seeweg über den Nordpol nach Asien
einzuschlagen. Barents befährt den östlichen Seeweg an Nowaja
Semlja vorbei in das Karische Meer. Dort werden er und seine
Männer wegen des schlechten Wetters zur ersten Überwinterung
in der Arktis überhaupt gezwungen.
Im Juni 1597 gelingt
es der geschwächten
Besatzung, in zwei offenen Beibooten endlich die russische
Küste zu erreichen. Barents stirbt unterdessen. Fischer
retten die Überlebenden; schließlich gelangen die Männer
zur Murmanküste an der Kola-Halbinsel. Sie treffen auf
den dort zufällig ankernden Rijp, und die Rettung ist
perfekt!
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Die
Bäreninsel aus der Luft gesehen. In der Mitte die höchste
Erhebung, das Miseryfjellet, mit 535 Metern. Links an der
nördlichen Küste liegt die meteorologische Station.
(Foto: Th. Bujack, nordlandseite.de)
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Meuterei
In
den Jahren 1607 bis 1611 versucht der Engländer Henry
Hudson mehrere Male, über den Nordpol China zu
erreichen. Seine erste Reise führt ihn bis zur Eisgrenze
auf 80°23'N; auf dem Rückweg entdeckt er das Eiland Jan
Mayen. Seine zweite Reise endet in der Karasee. Auf der
dritten Reise meutert die Mannschaft. Auf der vierten Reise
glaubt er endlich in dem Hudson River, einen Seeweg in
Richtung Osten gefunden zu haben. Doch die Mannschaft
meutert, setzen ihn, seinen Sohn und sieben weitere
Getreuen in einem Boot aus und überlassen sie ihrem
Schicksal.
1610
wird der englische Kapitän Jonas Poole von der Moscovy
Company zwecks Auffindung eines Handelsweges nach China
gen Norden geschickt. Er entdeckt zufällig in der Kingsbai
auf Spitzbergen angeschwemmte Kohle, die aber erst 300 Jahre
später abgebaut werden soll. Da auch für ihn an der
Packeisgrenze Schluss mit seiner Suche ist, muss er nach
London zurück kehren. Er berichtet nach seiner Rückkehr
von dem großen Walreichtum in den spitzbergischen
Gewässern. Das ist der Beginn der nördlichen Waljagd und
des daraus resultierenden Trankrieges, den die
Holländer 1632 gegen die Engländer für sich entscheiden
können.
Um
1675 berichtet der Holländer Cornelis Roule von
einem Fjordland auf 85°N, das er umsegelt haben will. Er
erzählt dort von großen Vogelschwärmen und von
offenem Wasser gen Norden. Ist er vielleicht der Entdecker
von Franz-Josef-Land fast hundert Jahre vor Weyprecht
und Payer, oder gehört seine Geschichte ins
Fabelreich?
1773
versucht der Engländer Constantine John Phipps, den
Packeisgürtel zu durchstoßen, um dann über den Nordpol
nach Asien zu reisen. Doch bei 81°N lässt das Eis ihn
nicht durch. Dennoch ist diese Expedition wissenschaftlich
ein Erfolg. Auch wird erstmals ein Verfahren angewandt,
durch Destillation Seewasser trinkbar zu machen. Auf jeden
Fall gilt die hier erreichte Höhe als bestätigt, im
Gegensatz zu der zuvor genannten Roule-Fahrt. Übrigens ist
bei dieser Expedition der 15-jährige Horatio Nelson
dabei, der später als britischer Admiral und Seeheld in die
Geschichte eingehen soll.
Nebelbänke
werden zu Bergen
Konkreter werden die Engländer mit den Expeditionen unter den
Kapitänen John Ross und David Buchan, die England 1818 verlassen, mit dem Ziel, den
Nordpol zu erreichen. Doch während für Buchan auf 80°N an der Packeisgrenze
der Wendepunkt seiner Fahrt ist, fährt John Ross
unterdessen die Westküste Grönlands entlang. Dort entdeckt
er die nördlichsten Menschen der Welt, die Etah-Eskimos.
Dann fährt Ross westwärts in den Lancaster-Sund und bricht
die Reise ab, weil er glaubt, Berge versperrten ihm den Weg.
Eine optische Täuschung - es sind Nebelbänke, wie es sich später herausstellen
wird. Über die vermeintlichen Kroker-Berge
lacht dann die Welt.
Der englische Kapitän
Parry
versucht es 1827 mit Rentierschlitten von Spitzbergen aus, den Nordpol zu
erreichen. Er erreicht mit 82°45'N, die höchste bis dahin erreichte Höhe.
Danach
setzt die Manie der Nordwestpassage ein, der Seeweg durch
die kanadischen Nordinseln nach Asien. Bekanntestes Opfer
ist die
Franklin-Expedition
in den Jahren 1845-48. In den folgenden Jahrzehnten liegt
der Hauptaugenmerk der Forscher und Abenteurer auf der Route nach Asien
durch das Insellabyrinth, damit verbunden mit der Suche nach Franklin und seinen Mannen -
eine der umfangreichsten Suchen überhaupt.
Ein
eisfreies Polarmeer?
1853/55
leitet der U.S.-Marineoffizier Dr. Elisha Kent Kane
die sogenannte 2. Grinnell-Expedition. (Die
1. Grinnell-Expedition fand 1850/52 unter dem Kommando
von Jesse de Haven statt und diente der Suche nach der
verschollenen Franklin-Expedition. Dr. Kane war daran als
Schiffsarzt beteiligt und konnte eine Katastrophe unter der
an Skorbut leidenden Mannschaft verhindern.)
Neben der Franklin-Suche gilt diese Fahrt der Suche nach
einem offenen Polarmeer nordwestlich von Grönland. Doch
nach zwei Überwinterungen muss die Mannschaft ihr
festgefrorenes Schiff verlassen, und nach einer
abenteuerlichen fast dreimonatigen Boots- und Schlittenreise
gelangen die Männer nach Grönland.
An
der 2. Grinnell-Expedition nimmt auch der Amerikaner Isaak Israel Hayes
teil. Wie Kane glaubt er an ein eisfreies Polarmeer
oberhalb des 82. Breitengrades und startet 1860 eine neue
Schifffahrt. Seine Expedition führt ihn die grönländische Westküste
entlang. Er hält den eisfreien Kennedy-Kanal als Beweis
für ein beschiffbares arktisches Meer. Dennoch erweist sich
die Annahmen von Kane und Hayes, dass die Temperatur zum
Nordpol zunehmen und folglich dort ein eisfreies Meer sein
müsste, als Trugschluss.
Im Jahre 1868
gelingt der Schwede
Nils Adolf Erik Nordenskiöld von Spitzbergen aus mit seinem Schiff
bis zum 80. Breitengrad. Dann versperrt das Eis auch ihm den Weg. 1872 wagt er erneut einen Nordpolvorstoß, der wieder auf
Spitzbergen endet. Danach erforscht Nordenskiöld den östlichen Seeweg nach Asien, dessen
Querung ihm schließlich als erster 1878/80 gelingt.
Nach
den Querungen der beiden Passagen im Nordosten und im
Nordwesten - Amundsen ist 1903-06 erfolgreich - bleibt nur noch der Nordpol zu
entdecken. Die wirtschaftlichen Interessen, nämlich einen
kurzen Handelsweg nach Asien zu finden, geraten nun ganz
in den Hintergrund.
Die
Deutschen wollen zum Nordpol
Der
deutsche Kapitän Karl Koldewey aus Brücken bei
Hannover erhält 1868 vom „Vater der deutschen
Polarforschung", Dr. August Petermann, den
Auftrag, zwischen Grönland und Spitzbergen nordwärts das
'offene Meer' zu finden und nach dem sagenhaften 'Gillisland'
im Osten zu suchen. Doch das Eis lässt ihn nicht durch, und
Koldewey muss sich auf meteorologische, ozeanografische
und kartografische Arbeiten beschränken.
1869
organisiert Dr. August Petermann die Zweite Deutsche
Nordpolarexpedition. Die Schiffe Germania unter
Karl Koldewey und Hansa unter Paul Friedrich
August Hegemann verlieren sich im dichten Nebel, und jedes fährt für sich
nordwärts. Während Koldewey südlich der Sabine-Insel an der
grönländischen Ostküste überwintert und im folgenden
Sommer nach Deutschland zurückkehren kann, wird die Hansa
im Eis zerdrückt und sinkt. Kapitän Hegemann und seine
Besatzung können sich auf eine Eisscholle retten. Es folgt
eine 1.500 Kilometer südwärts gehende Drift, die über
sechs Monate dauert. Als die Eisinsel gefährlich klein
wird, retten sich die 14 Hansa-Leute in die drei übrig
gebliebenen Rettungsboote. Es gelingt ihnen nach weiteren
fünf Wochen in den Booten das Unglaubliche, gesund und ohne
Verluste, in Friedrichsthal (Narsaq Kujalleq) oberhalb
westlich von Kap Farvel endlich zu landen und in der
Missionsstation der Herrnhuter Brüdergemeine Rettung zu
finden.
Sturm
und Rettung
Zwei Jahre später, 1871,
kommt es zur Wiederholung der zuvor genannten Ereignisse. Der
Amerikaner Charles Francis Hall erhält den Auftrag,
so weit nördlich wie möglich zu reisen. Er fährt die
Westküste Grönlands mit dem Schiff Polaris entlang
und unternimmt eine Schlittenreise bis in den Robesonkanal.
Ein offenes Meer kann er nicht finden. Zurück an Bord
stirbt Hall an einem Schlaganfall. Dann trennt ein
Sturm die 14 Seeleute an Bord der Polaria und 19
weitere, die auf einer Eisscholle davon treiben. Unter den
19 Versprengten sind dreizehn Männer, zwei Frauen und vier
Kinder, eines davon ein Säugling von einem Inuit-Paar.
Unter enormen Hunger und Strapazen driften die Eisgefangenen
fast 200 Tage südwärts. In höchster Not werden sie durch
Zufall entdeckt und von Kapitän Bartlett auf der Tigerin
aufgenommen. (Mit an Bord sind auch Leutnant de
Long und der Matrose Nindermann, die später an
der Jeanette-Expedition teilnehmen sollen. De Long findet
bei dieser Expedition 1879/82 einen furchtbaren Tod. Nindermann gehört zu den 13 Überlebenden der 33
Teilnehmer.)
Die 14 bei der Polaris verbliebenen
Matrosen können aus dem Wrack eine Winterhütte und zwei
Rettungsboote bauen. Die Polarnacht verbringen sie zusammen
mit einem Inuitstamm, der in der Nähe sein Lager aufschlägt. Im
Juni 1873 brechen die Seeleute mit den beiden Booten in
Richtung Süden auf. Nach drei Wochen werden auch sie von
einem Walfänger gerettet.
Franz-Josef-Land
schon früher entdeckt?
1872 startet die
ungarisch-österreichische
Expedition von Payer und Weyprecht vom
Karischen Meer aus in Richtung Nordpol: Ihre nördlichste Breite ist 82°5'N.
Dabei entdecken sie das Archipel Franz-Josef-Land. Ihre Rückreise wird zur
Qual. Ihr Schiff, die Tegetthoff, müssen die Männer
aufgeben. Mit einem Rettungsboot gelingt ihnen 1874 die Rückkehr
nach Nowaja Semlja, wo sie schließlich von einem russischen
Fischerboot aufgenommen werden.
Aber
ist Franz-Josef-Land bereits früher entdeckt worden? Oben
im Text ist schon die 1675 unternommene Fahrt des Holländers
Cornelis Roule genannt. Sechs Jahre vor Payer und Weyprecht
- also 1868 - soll der norwegische Robbenfänger Nils
Fredrik Rönnebeck die Inselgruppe befahren und für
Norwegen in Besitz genommen haben. Das Archipel nennt er
Rönnebecks Land. Die Entdeckung wird aber wegen der
Fischfanggründe geheim gehalten. So gehen ihm denn auch
Ruhm und Ehre verloren.
Die
Briten George Nares und Albert Hastings Markham
begeben sich 1875/76 auf den Spuren der Polaris und
erreichen mit ihren Schiffen den Norden von Ellesmere-Land.
Dort errichten sie das Winterlager Kap Sheridan und
unternehmen nördliche Schlittenreisen. Markham kann dabei
bis über den 83. Breitengrad vorstoßen.
Die
wohl grausigste Tragödie
1882/83
planen die Polarforscher Karl Weyprecht und Georg von
Neumayer eine umfassende Beobachtung der Arktis. Daran -
an dem 1. Internationalen Polarjahr - beteiligen sich elf
Nationen: Deutschland (Forschungsstation im
Kingua-Fjord, Baffininsel, Kanada), Österreich (FS auf Jan
Mayen,
Norwegen), Dänemark (FS in Godthaab, Grönland),
Norwegen (FS Bossekopp im Altafjord), Finnland (FS
in Sodankylä), Schweden (FS Kap Thordsen, Eisfjord
Spitzbergen), Niederlande (FS auf der Waigatsch-Insel
im Karischen Meer, Russland), Großbritannien (FS Rae
am Großen Sklavensee, Kanada), Russland (1. FS auf
der Sagastyr-Insel an der Lena-Mündung, 2. FS in der
Karmakulybucht auf Nowaja Semlja), USA (1. FS Point
Barrow, Alaska, 2.FS Fort Conger in der Lady-Franklin-Bay
auf Ellesmere-Land) und Frankreich (FS am Kap Horn,
Südamerika).
Die
nördlichste Beobachtungsstation beim 1. Internationalen
Polarjahr ist die der Amerikaner
unter der Leitung von Leutnant Adolphus Washington Greely.
Die Amerikaner können ihre Station 1881 einrichten, sie
liegt in Fort Conger in der Lady-Franklin-Bucht auf
Ellesmere-Land. Alles verläuft anfangs planmäßig. Auf
ausgedehnte Schlittentouren erreichen die Männer 83°30'N
und betreten Pearyland auf Grönland. Doch der Weg zum
Nordpol ist durch unüberbrückbare Eisbarrieren versperrt,
die Männer müssen umkehren. Nach Fort Conger können in
den folgenden zwei Jahren keine Versorgungsschiffe mehr
vorstoßen, zu ungünstig sind die Eisverhältnisse.
Unterdessen wird das Schiff der Expedition, die Proteus,
vom Eis zerdrückt und sinkt. Die Verzweifelten haben kaum
noch etwas zu essen. In ihrer Not versuchen die
geschwächten Männer, in Richtung Süden aufzubrechen. Doch
bei Kap Sabine müssen sie erneut überwintern. Die
Toten dienen nun den Hungernden als Nahrung. Völlig
entkräftet werden nur noch sieben lebende
Expeditionsteilnehmer 1884 von dem Schiff Thetis
unter Kapitän Winfield Scott Schley gerettet, darunter
Leutnant Greely. Einer der Geretteten stirbt vier Wochen
nach der Rettung. Die Tragödie kostet 20 Menschen das Leben.
Nansen vom Pol besessen
Der Norweger
Fridtjof Nansen versucht,
mit seinem Schiff Fram in den Jahren 1893 bis 1896 über den Nordpol hinweg zu
driften. Als es ersichtlich wird, dass der Nordpol während der Drift nicht erreicht
werden kann, wird Nansen vom Polfieber gepackt und beschließt, den Pol zu Fuß mit
seinem Heizer Frederik Hjalmar Johansen zu erreichen. Nansen schreibt in
sein Tagebuch: „Man muss den Pol erreichen, damit die Besessenheit aufhört.“ Bei 86°14'N
müssen beide umkehren. So weit nördlich ist zuvor kein Mensch gewesen, und der Nordpol
ist immer noch nicht erreicht.
Der Adler
kommt aus der Luft
Im Jahr 1897 startet der schwedische Ingenieur
Salomon
Andrée, begleitet von zwei Landsmännern, mit dem Gasballon Ornen (Adler)
von der westlichen Spitzbergeninsel Danskøya aus in Richtung Nordpol. Bei fast 83°N bleibt der Ballon liegen,
die Hülle ist wahrscheinlich bereits beim Aufstieg beschädigt worden. Die drei Männer
müssen unter harten Strapazen zu Fuß nach Spitzbergen zurückkehren und kommen dort ums Leben
- sehr
wahrscheinlich durch Trichinen (Fadenwürmer) verseuchtes Eisbärenfleisch. Ihre Leichen
werden erst 33 Jahre später durch Zufall auf der östlichen Spitzbergeninsel Kvitøya gefunden.
Blaues Blut
auf weißem Eis
Im
Juni 1899 brechen die Italiener von Norwegen nach
Franz-Josef-Land auf. Führer dieser Expedition ist der
spanische Königssohn und jetzige Leutnant der italienischen
Marine, Prinz Ludwig Amadeus von Savoyen, Herzog der
Abruzzen. Mit dem 26-jährigen Blaublüter und Sportsmann
reisen u. a. die italienischen Marineoffiziere Umberto
Cagni, Graf Francesco Querini und Pietro Achille
Cavalli Molinelli. Nach nur 15 Tagen erreichen sie mit dem
Expeditionsschiff Stella Polare Franz-Josef-Land. Dann im kommenden
Winter erfrieren seiner Hoheit mehrere Finger. Damit kann er
am Polvorstoß nicht mehr teilnehmen. Das Kommando bekommt Cagni. Im Februar 1900 der erste Start zum Pol, doch das
Wetter ist zu schlecht. Im März der erneute Versuch.
Nach gut zwei Wochen der Pol-Wanderung sollen die ersten
Männer umkehren, nach vier Wochen die nächsten. So kann Cagni mit drei Kameraden und den stärksten Hunden weiter zum
Pol vordringen. Am 24. April erreicht er mit fast 86°36'N
einen neuen Rekord. Nansen war dem Pol 418 km nahe gekommen,
Cagni aber auf 383 km - ein kleiner aber dennoch ein Triumph!
Eile zur Rückkehr ist angesagt, das Wetter weicht das Eis auf
und der Proviant wird knapp. Cagni erfrieren die Finger, ohne
Arzt und Desinfektionsmittel muss er sich die Finger selbst
amputieren. Nach der mühevollen Rückkehr Ende Juni 1900
erfahren die Männer, dass von der ersten Abteilung unter
Querini, die noch in Sichtweite zu Franz-Josef-Land umgekehrt
ist, jede Spur fehlt.
Eisbrecher
unterwegs
Weniger
der Nordpol als mehr der technische Erfolg steht bei dem
russischen Hydrographen, Forscher und Admiral Stepan
Ossipowitsch Makarow im Vordergrund. Er liefert die
Vorlagen zum Bau des ersten Eisbrechers namens Jermak.
Seine Erkundungsfahrten bringen ihn 1899 bis zu einer Höhe
von 81°28'N oberhalb Spitzbergen und 1901 in das Gebiet von
Nowaja Semlja und Franz-Josef-Land. Heute ist der Eisbrecher
aus der Polarforschung nicht mehr wegzudenken. Mit an Bord ist
auch der deutsch-baltische Zoologe und Forscher Baron Toll.
Streit
in der Arktis
Der
amerikanische Millionär W. Ziegler finanziert eine
Expedition, die 1900 unter dem Kommando von Evelyn
Briggs Baldwin von Franz-Josef-Land aus zum Pol soll. Doch
das Lager spaltet sich in die amerikanischen und in die
norwegischen Expeditionsmitglieder auf. Die Streitigkeiten
beider Gruppen erzwingen einen
Abbruch der Expedition, die Männer kehren 1901 wieder um.
Jedoch kann diese Expedition das Winterlager von Nansen und
Johansen von 1895/96 wieder auffinden.
Ziegler
ist ebenfalls
Geldgeber für die Expedition von Anthony Fiala. Dieser
will 1903 auch von Franz-Josef-Land zum
Nordpol aufbrechen. Doch die Männer müssen erleben, wie ihr
Schiff in der Teplitzbucht vom Eis zerdrückt wird. Eine
Hilfsexpedition kann die Männer nicht erreichen, sie müssen
noch ein Jahr überwintern. An den Nordpolvorstoß ist nicht
mehr zu denken.
Oh well,
Mann...
... mögen
einige Leute denken, als der deutsche Journalist Walter
Wellmann 1909 im dritten Anlauf versucht, mit einem
Gasballon den Pol zu erreichen. Finanziert wird das
wunderliche Vorhaben von der Zeitung Chicago Record Herold.
Wellmann hat bereits 1894 und 1898/99 zwei erfolglose
Schlittenreisen zum Pol zu verzeichnen. Jetzt hat er den
verrückten Plan, hinter seinem Gasballon einen Schlauch
gefüllt mit Nahrungsmitteln herzuziehen, der Stück für
Stück auf dem Weg über das Packeis herab fällt, und so den
Proviant für den Rückweg zu Fuß liefern soll. Immerhin kann
Wellmann 60 Kilometer nordwärts durch die Lüfte eilen, ehe
eine Notlandung der fliegenden Wurst ein Ende bereitet.
„Der Pol
ist mein!“
Den
großen Nagel - den Pol entdecken
muss
schließlich der Amerikaner Robert Edwin Peary. Es ist für ihn eine nationale
Aufgabe,
als erster Amerikaner auf dem Pol zu stehen. Das ist sein Lebensziel, welches er
nun seit 23
Jahren versucht zu verwirklichen. Nansen ist ihm 1888 mit der ersten
Grönlanddurchquerung zuvorgekommen. Jetzt muss er ein neues Ziel, einen Sieg vorweisen.
Immerhin ist er bereits 52 Jahre alt. Aber wie er das dann geschafft hat, ist bemerkenswert. Denn seine Fußzehen
hat er teilweise auf früheren Arktisexpeditionen verloren, und trotzdem
schafft er unglaubliche Fußmärsche.
Zusammen mit seinem schwarzen Untergebenen Henson und den vier Inuit Etschingwäh, Sieglu,
Utäh und Uquiäh steht
er am 6. April 1909 am Nordpol, der in der Inuitsprache „Tigishu - der
große Nagel“ genannt wird.
So berichtet er es jedenfalls in seinem Buch
Die Entdeckung des
Nordpols (1910). Selbst erfahrene Männer wie der Extrembergsteiger und Reisender in
Sachen Eis Reinhold Messner zweifeln diesen Erfolg an: Die Marschleistung von 45
Kilometern und mehr in zwölf Stunden ist in so einem unwegsamen Gelände wie auf dem
Packeis in der Arktis und mit schwerem Gepäck praktisch unmöglich. Am 6. April 1909 schreibt Peary in sein Tagebuch:
„Endlich der Pol. Der Preis von fast drei Jahrhunderten. Mein Traum und Ziel
seit fast zwanzig Jahren. Endlich mein!“
Der Originaltext
in Pearys Tagebuch:
„The Pole at last!!!
The dream prize of 3 centuries, my dream & ambition for 23
yeas. Mine at last.
I cannot bring myself to realize it. It is all all seems so simple & common
place, as Bartlett said „just like every day.“ I wish Jo could be here
with me to share my feelings. I have drunk her health & that of the kids
from the Benedictine flask she sent me.“
Zurück in Amerika
hat Peary einen Gegner: Sein ehemaliger Expeditionsarzt Dr. Frederick Cook (Außerdem
neben Amundsen ehemaliger Teilnehmer an der BELGICA-Expedition von Adrien de
Gerlach de Gomery ins Südpolargebiet 1897-99) behauptet, den
Pol fast ein Jahr vor ihm, am 21. April 1908, erreicht zu haben. Cook schreibt am
Nordpol in sein Tagebuch: „Nichts wundervolles; kein Pol; Meer unbekannter
Tiefe.“
In der darauf entbrennenden Presseschlacht,
wo es nur noch um die Auflage und nicht mehr um die Wahrheit geht, wird
Cook wegen seiner angeblichen Erstbesteigung des Mt. McKinley 1906 in Alaska als Lügner entlarvt,
weil seine damaligen Begleiter diesen vermeintlichen Gipfelsieg als Schwindel
beschwören. Auch berichten die beiden Inuit Etukischook und Ahwelah,
die Cook bei seinem Polmarsch begleitet haben, sie seien die ganze Zeit immer
in Sichtweite zum Land marschiert...
In einer späteren
Rechtfertigung wirft Cook den beiden Bergsteigern auf der ominösen Mt.
McKinley-Besteigung vor, sie hätten „mehr als dreißig Silberlinge“ für ihren schäbigen Verrat genommen, von wem auch immer. Auch sagt Cook, er
habe den beiden Inuit bei der Polerstürmung Wolkenbildungen am Horizont als Land
gedeutet, weil sie sonst nicht mehr weiter mit gegangen seien.
Flucht
Zum Lügner
abgestempelt muss Cook sogar
aus Amerika fliehen. Peary
wird zum erklärten Sieger im Wettrennen zum Pol.
Der
ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten Theodor
Roosevelt (Amtszeit 1901 - 1909)
schreibt ihm im Vorwort zu seinem 1910 erschienenen
Nordpolbuch: „(...)
Kommandeur Peary hat alle Bewohner der zivilisierten Welt zu
seinen Schuldnern gemacht.“ Doch der amtierende
US-Präsident William Taft telegrafiert Peary zurück:
„Ich weiß wirklich nicht, was ich mit dem Nordpol anfangen
soll...“
War Henson der Erste?
Ist es vielleicht
doch sein Diener Matthew Henson gewesen, der zuerst auf dem Dach der Welt gestanden hat?
Ein Interview mit dem schon 88-jährigen Henson erscheint elf Jahre nach
seinem Tod 1966 im Maiheft von American History Illustrated. Darin schreibt Autor Robert Fowler, Henson hätte ihm folgendes
erzählt: „Ich hatte mein Iglu fertig gebaut, als Peary
eintraf. Ich sagte zu ihm: Ich denke, ich habe die Marke [den Pol] um zwei Meilen
überrannt. Ich denke, ich bin der erste, der ganz oben auf der Welt sitzt [the first man
to sit at the top of the world]. Was? sagte er [Peary], und dann: Wir werden es
morgen sehen.“
Der Nordpol und Terra-X
Eindrucksvoll untersucht die
ZDF-Sendereihe Terra-X in einem Film von Simone Schillinger und Mira Thiel im
Jubiläumsjahr 2009 mit der Folge Die Nordpolverschwörung die Fakten der
Nordpoleroberung mit aktuellen Mitteln und Wissen. Sie kommen zur Folgerung,
Cook habe den Nordpol nicht erreicht und Peary könne den Pol erreicht haben.
Die
Berichte von 1908 und 1909 werden mit Hilfe von heutigen Experten und
modernster Computertechnik untersucht und belegt. Ein Kronzeuge ist der Abenteurer und Autor Tom Avery, der 2005 mit einer nachgebauten Peary-Ausrüstung den
Nordpol in knapp 37 Tagen, also sogar vier Tage schneller als Peary, erreicht
haben will. Der zweite
Kronzeuge, der Bibliothekar des Montgomery College, USA, Robert M. Bryce, gibt
vor, Cook könne gar nicht am Nordpol gewesen sein.
Allerdings lässt sich der
Hauptpunkt seiner Argumentation in dem Film, die von Peary auf Grönland
versteckten Cook-Tagebücher seien gefunden worden, nicht wirklich belegen. Plötzlich kommen die seit hundert Jahren vermissten und im offenen Gelände
versteckten Bücher zum Vorschein. Wie, wo und unter welchen Umständen wird nicht
erwähnt. (Wer mit nachweislichen Informationen zum Tagebuchfund auf
Grönland weiterhelfen kann, ist hier herzlich willkommen!).
Seit den 1980Ern
recherchiert Bryce angeblich in den Nachlässen der beiden Poleroberer. Aber er
stellt Behauptungen auf, die sich nicht wirklich belegen lassen.
Auch gibt es in der
Terra-X-Sendung keinerlei Belege und bis heute (2018) keinerlei Hinweise zu
diesem eigentlich sensationellen Fund der Tagebücher, wenn er denn stimmt.
Der dritte
Kronzeuge in dieser Terra-X-Sensdung ist Dr. Manfred Wiggenhagen von der Universität Hannover, Institut für
Photogrammetrie und GeoInformation. Er kann Pearys angebliche Poleroberung durch
Schattenwürfe und Sonnenstand auf etwa 111 Kilometer um den nördlichsten Punkt
mittels aufwendiger Computertechnik eingrenzen.
Dennoch bleiben viele Fragen offen.
Die Reihe Terra-X, immerhin
von allen deutschen Fernsehzuschauern über die Gebühren mitfinanziert, scheint es
in dieser Folge mit der
Wahrheit nicht so genau zu nehmen. Lässt sich das ZDF auf Gebührenkosten für
eine offensichtliche Lügenkampagne vor einen amerikanischen Karren spannen?
Eine Email-Anfrage seitens der nordlandseite mit der Bitte um Belegen
für den Tagebuch-Fund blieb unbeantwortet. Bis heute wird die
Terra-X-Sendung im Online-Stream (3,99€ einmalig/9,99€ dauerhaft) über
Amazon vertrieben.
Der Umweg
zum Nordpol heißt Südpol
Zur gleichen Zeit
bricht der Norweger
Roald Amundsen ebenfalls in Richtung Nordpol auf. Unterwegs erreicht
ihn die Nachricht, dass der Nordpol erobert sei. Amundsen reagiert sofort,
lässt den
Nordpol als Ziel fallen und nimmt den Südpol ins Visier. Im Wissen um die zeitgleiche
Expedition des Engländers Robert Falcon Scott zum Südpol argumentiert Amundsen:
„Die englische Forschungsreise war vollständig zu wissenschaftlichen
Untersuchungen unternommen. Der Pol war bei ihr nur Nebensache, während mein
erweiterter Plan in erster Linie dem Pol galt.“ Amundsen erreicht den Südpol am 14. Dezember 1911, Scott am 17. Januar
1912. Der Engländer und seine vier Begleiter sterben auf dem Rückweg.
Der erste
motorisierte Arktisflug
Zwar nicht den
Nordpol, aber die zu dem Zeitpunkt noch verschollene
Sedow-Expedition im Visier hat der junge polnische
Marineflieger in russischen Diensten Jan Nagurski. Mit
dem französischen Schwimmer- Doppeldecker Maurice Farman
(70 PS), startet Nagurski am 21. August 1914 von Nowaja Semlja
aus zum Kap Borissow, wo er in einer Bucht wässert. Das waren
die ersten 450 Flugkilometer in der Arktis! Dieser Flug
dauerte vier Stunden und zwanzig Minuten. Es folgen vier
weitere Flüge mit einer Gesamtleistung von über 1.100
Flugkilometern - bis die Nachricht eintrifft, dass das Schiff
der Sedow-Expedition gesichtet worden sei.
Bei seinen elf
arktischen Flugstunden gelangt Nagurski bis zur
Pankratjew-Insel nördlich von Nowaja Semlja, wo er eine leere
Hütte, Tagebuchaufzeichnungen und einen Bericht an das
russische Marineministerium findet, hinterlassen von der
Sedow-Expedition.
Der
Flieger Amundsen
Amundsen unternimmt
nach der Niederlage im Wettrennen, der Erste am Nordpol zu sein, 1923 einen weiteren
Vorstoß von Alaska aus. Nach der Durchquerung der Nordostpassage mit der Maud
versucht Amundsen, mit
dem Junker-Flugzeug Elisabeth den Pol zu erreichen. Doch schon beim Probeflug
zersplittert das Fahrgestell, das Flugzeug kann nicht mehr repariert werden, zwei Jahre Vorbereitung
sind umsonst. Aber Amundsen ist
weiter vom Nordpol besessen.
Schweizerisch-Deutsche
Flüge bis fast 83 Grad
Die Eissphinx
findet keine Ruhe mehr, schon wieder dröhnen Flugzeugmotoren
über ihrem Gebiet. Um Amundsen bei seinen vergeblichen
Flugbemühungen bei der Maud-Expedition zu unterstützen, soll
auf Spitzbergen ein Treibstoffzwischenlager eingerichtet
werden. Mit dabei sind u. a. der Schweizer Alpenflieger Walter
Mittelholzer und der deutsche Pilot Arthur Neumann.
Zwischen dem 3. und 15. Juli 1923 fliegen sie mit dem Flugzeug
Eisvogel, eine Junkers F13, fast bis zum 83.
Breitengrad, so nördlich wie kein Flugzeug zuvor. Dabei können
weite Teile Nordspitzbergens wissenschaftlich erfasst werden.
Byrd fliegt
über Grönland
Organisiert wird
diese US-Expedition von Donald Baxter MacMillan, geführt wird
sie 1925 von dem Piloten Richard Evelyn Byrd. Damit
rückt er Amundsen schon gefährlich auf die Pelle. Das Ziel der
Expeditionsteilnehmer ist Etah im Norden Grönlands. Dort
werden drei Doppeldecker vom Typ Loening entladen und
flugfertig gemacht. An den Flügen nehmen die Piloten Shur
und Reber sowie Floyd Bennett teil.
Doch die Expedition steht unter keinem guten Stern. Ein Flugboot wird auf Ellesmere-Land zerstört, ein anderes fällt
einem Brand zum Opfer. Byrd kann mit dem dritten Flugboot über
weite Teile Grönlands fliegen und überquert das Eiskap.
Wegen der Pechsträhne wird die Expedition am 19. August 1925
abgebrochen.
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[Die
nachfolgenden Bilder entstanden bei Überfliegen des Punktes
90°N aus einigen hundert Metern bis etwa 3.000 Metern Höhe.]
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Das Eis in der Nähe des Nordpols
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am 1. Mai 2017 |
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(Diesmal war die Wolkendecke am Pol zu
stark. Dieser letzte Blick auf das Packeis gelang auf 88°14'
) |
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Das Eis am Nordpol am 23. April 2016 |
(Links oben im Bild sind die Zelte der
zeitgleichen neuseeländischen Bayly-Expedition zu erkennen.
Mehr in der Reportage über den
2016er Nordpolflug.) |
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Das Eis am Nordpol am 25. April 2015 |
(Wenn Sturm und Nebel einen besseren Blick zugelassen hätten.) |
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Das Eis am Nordpol am 27. April 2013 |
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Das Eis am Nordpol am 5. Mai 2012 |
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Das Eis am Nordpol am 1. Mai 2010 |
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Das Eis am Nordpol am 1. Mai 2009 |
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Das Eis am Nordpol am 1. August 2008 |
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Das Eis am Nordpol am 1. Mai 2008 |
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Das Eis am Nordpol am 1. Mai 2007 |
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Das Eis am Nordpol am 25. Juni 1977* |
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Fotos: Th. Bujack, nordlandseite.de, |
*Foto
1977: Hans-Dieter Zehelein |
[Die Bilder
vom Nordpol - bis auf das von 1977 - können durch Anklicken in einer
größeren Auflösung heruntergeladen
und dürfen nur unter Namensnennung und Belegexemplar
für nichtkommerzielle Zwecke honorarfrei verwendet werden!] |
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Flugzeuge erreichen den Pol
Im Mai 1925 startet
der Norweger mit der Adlernase, begleitet von dem amerikanischen Millionär Lincoln
Ellsworth, zwei Piloten
und Mechanikern mit den zwei Dornier-Wal-Flugbooten N24 und N25 von Spitzbergen in
Richtung Nordpol. Doch 251 Kilometer vor dem Pol auf 87
Grad und 43 Minuten müssen die Flugboote notlanden, wobei
eines zerstört wird. In einer abenteuerlichen, fast vierwöchigen Aktion gelingt es den sechs Männern in einem
Flugzeug wieder nach Spitzbergen zurück zu kehren, wo sie mit den letzten Tropfen Sprit
landen können. Amundsen hat den Nordpol immer noch nicht erreicht.
Ein Jahr später
startet Amundsen erneut mit Ellsworth und dem italienischem General Umberto
Nobile in dem Luftschiff Norge zum Nordpol. Doch wenige Tage vor ihrem Start fliegt der
Amerikaner Richard Byrd mit seinem Piloten Floyd Bennet von Spitzbergen aus in Richtung
Nordpol. Nach 15 Stunden und 30 Minuten kehren die
Beiden am 9. Mai 1926 zum Kongsfjord zurück und lassen sich als Pol-Eroberer feiern. Doch angesichts der Windverhältnisse und
der bekannten Durchschnittsgeschwindigkeit des Fokker-Flugzeugs Josephine
Ford erscheint auch der Erfolg dieser
Expedition mehr als fragwürdig. War wirklich schon Jemand am Nordpol?
Millionäre am Nordpol
Am 11. Mai 1926 hebt
die Norge von Spitzbergen aus ab und erreicht den Nordpol nach 16 Stunden und
40 Minuten. Es werden die norwegische, amerikanische und italienische Flagge abgeworfen.
Eine wichtige Erkenntnis der Norge-Expedition ist, dass in der Nähe des Pols kein
Festland existiert, wie es einigen Geografen vermuteten.
Mit an Bord der
Norge ist auch Oscar Wisting. Er begleitete Amundsen schon zum Südpol und durch die
Nordostpassage. Er und Amundsen sind die ersten Menschen, die an beiden Polen
gewesen sind.
Der Kapitän der Norge,
der
schmächtige Italiener Umberto Nobile, fühlt sich von
Ellsworth und Amundsen in den Hintergrund gedrängt. Dieses Luftschiff hat er
gebaut. Nun trägt es den Namen Norge, da es Amundsen und Ellsworth
gekauft haben. Nobile ist eingeschnappt. Zwischen ihm und Amundsen wächst eine
Feindschaft. Mit allen Mitteln erreicht Nobile,
dass er mit dem Schwesterschiff der Norge - der Italia - zwei
Jahre später wieder zum Nordpol
starten kann. Diesmal soll es ein rein italienischer Erfolg werden!
Deutsche
Fantasien
1926 will auch
der deutsche Journalist und Reserveoffizier Theodor Lerner
zum Nordpol. Lerner hat Arktiserfahrung als Leiter der
Helgoland-Expedition 1898 gesammelt. Ein Jahr später machte
er wieder Schlagzeilen,
als er erfolglos versucht, die Bäreninsel für Deutschland zu
annektieren. Außerdem bringt
er sich 1913 bei der Suche nach der Schröder-Stranz-Expedition
ein. Auch mit Nansens Gefährten Frederik Hjalmar Johansen (s.
o.) wagt er sich auf Wanderungen über Spitzbergen. Einmal sogar
so, dass Johansen der Kragen platzte und kurzerhand die Tour
abbrach. Lerner wurde damals zur arktischen Lachnummer.
Jetzt will
Lerner von der Küste Sibiriens über Nikolaus-II-Land zum
Nordpol geflogen sein. Aber keine Bestätigung, keine Beweise,
keine Zeugen. Lerner - ein Luftikus!
Wilkins' und
Eielsons erster Versuch (1/3)
In Point Barrow stehen die nächsten
Flugzeuge für die Arktis. 1926 wollen George Hubert
Wilkins und Carl Ben Eielson mit den zwei
Fokker-Eindeckern Alaskan (ein Motor) und Detroiter
(drei Motoren) Polarflüge unternehmen. Dabei bleibt die
schwere Detroiter im Schnee stecken, und der Propeller
erschlägt einen Reporter. Die Alaskan sackt bei der
Landung ein. Die Reparatur der beiden Maschinen verschlingt
zuviel Zeit, Wilkins bleibt nur noch der kurze Flug über die
Beaufortsee bis zum 74. Breitengrad.
Wilkins' und
Eielsons zweiter Versuch (2/3)
Wilkins und Eielson stehen
1927 wieder in Point Barrow am Start. Diesmal soll ein
Stinson-Doppeldecker die beiden nach Etah in Nordgrönland
bringen. Doch ein Motorschaden zwingt die beiden Piloten zur
Notlandung auf dem Eis. Ihre Position ist 77°45'N und 175°W,
unter ihren Füßen messen sie per Echolot eine Wassertiefe
von 5.440 Metern. Der kaputte Motor zwingt sie zur Umkehr,
doch wegen Benzinmangels müssen sie erneut notlanden. Ihr
Ziel ist es jetzt die Handelsstation Beechy Point. Erst wütet
ein fünftägiger Schneesturm, dann müssen sich die Männer
dreizehn Tage auf dem driftendem Eis bis zur rettenden Station
quälen.
Lustflüge
Ebenfalls 1927 sind der
deutsche Pilot Wichmann und der Däne (?) Fredreksen
mit einem Flugzeug auf Spitzbergen unterwegs. Die Flüge dürften
allenfalls sportlichen Charakter gehabt haben. Es ist ungeklärt,
ob die beiden den Weg zwischen Norwegen und Spitzbergen und
zurück in der Luft zurück gelegt haben. Nur durch private
Grußpostkarten mit dem Handstempelaufdruck Fredreksen-Wichmann
Polarflug 1927 ist diese Expedition überhaupt bekannt
geworden.
Wilkins' und
Eielsons dritter Versuch (3/3)
Es ist 1928, wieder Point
Barrow, wieder Wilkins und Eielson. Diesmal ist ein
Lockhead-Vega-Hochdecker mit dem Namen Los Angeles das
Flugobjekt. Am 16. April starten die beiden Männer in
Richtung Spitzbergen. Nach dreizehn Stunden erreichen sie
Grant-Land im Nordosten von Grönland. Schneetreiben zwingt
sie kurz vor ihrem Ziel Green Harbour auf Spitzbergen zur Notlandung. Dort müssen sie fünf
Tage in der engen Kabine ausharren, bis das Wetter aufklart.
Nach einem abenteuerlichen Start und kurzem Flug erreichen sie
endlich am
20. April Green Harbour. Jubel, der
Flug ist geschafft! Damit haben sich Flugzeuge als Reisemittel
in der Arktis endgültig bewährt. Eielson stirbt ein Jahr später
bei einer Rettungsaktion für das eingefrorene Schiff Nanuk
südlich der Wrangel-Insel.
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Sinkflug eines Airberlin-Airbus 330-220 wenige hundert Meter über
dem Packeis. Das Eis am Nordpol am 1. August 2008. |
(Foto: Th. Bujack, nordlandseite.de)
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Das
Italia-Drama
Am
24. Mai 1928,
kurz nach Mitternacht,
erreicht
das Luftschiff Italia den Nordpol. Endlich hat der
Italiener Umberto Nobile mit einem italienischem Luftschiff
den Pol erreicht. Doch der Rückweg wird zum Drama: Die Italia
macht eine
Bruchlandung auf dem Eis. Die Führergondel und die Heckmotorengondel krachen
auf das Eis. Die Hülle, jetzt leichter, schießt mit
den restlichen sechs Besatzungsmitgliedern wieder in die Höhe. Von ihnen
findet man später keine Spur mehr. Die übrigen abgestürzten
Überlebenden befinden sich rund 60 Meilen nördlich von
Spitzbergen in der Nähe der Foyn-Insel. Ein rotes Zelt,
welches mit aus der Italia geschleudert wurde, dient
ihnen in der nächsten Wochen als Unterkunft.
An der Rettungsaktion nehmen 18 Schiffe, 22 Flugzeuge und 1500 Männer aus sechs
Ländern teil, unter ihnen auch Amundsen. Allerdings sind die Anstrengungen
Italiens zur Bergung der havarierten Männer nicht besonders intensiv. Das zur
Bodenmannschaft gehörende Schiff, die Citta di Milano auf Spitzbergen
schickt über Funk Grüße nach Italien und beruft sich darauf, ohne Order aus
Rom nicht mehr machen zu können. Der Rettungsbefehl aus Rom bleibt aus.
Der
italienische Staatschef Mussolini betrachtet
Amundsen wegen des Streits zwischen dem norwegischem Polarforscher und dem italienischen General auf
der Norge-Expedition als erklärten Feind Italiens. Die norwegische Rettungsexpedition
wird statt von dem berühmten Polarforscher schließlich von Hjalmar
Riiser-Larsen geleitet.
Amundsen, tief
gekränkt, bietet der
französischen Rettungsexpedition seine Hilfe an und startet mit dem für die arktischen
Verhältnisse wenig geeignetem Flugzeug Latham nach Spitzbergen. Mit dem französischem
Piloten Kapitän Guilbaud, Leif Dietrichson und drei
weiteren Franzosen hebt Amundsen am 18. Juni 1928 von
der norwegischen Stadt Tromsø ab. Keiner sieht sie je wieder. Irgendwo zwischen
der norwegischen Küste
und Spitzbergen sind sie verschollen.
Bei der weiteren
Rettungsaktion lässt sich Nobile zuerst von dem schwedischen Piloten
Lundberg retten, der am 23. Juni am roten Zelt landen kann. Lundberg ist 32-jährig und kämpfte in drei Kriegen
mit. Er weiß, dass er Nobile zuerst retten muss, damit er Ruhm und Ehre
bekommt. Er redet, ja, er schreit Nobile an, sofort mit zu kommen; er müsse von
Spitzbergen die weitere Rettungsaktion leiten. Der schwer verletzte,
durch Knochenbrüche bewegungsunfähige Nobile lässt sich von Lundberg überzeugen. Auch die
anderen sind der Meinung, Nobiles sofortige Anwesenheit auf Spitzbergen sei allen von Vorteil.
Zudem ist Nobile mit 58 Kilogramm wesentlich leichter als sein ebenfalls schwer
verletzter Kamerad Cecioni mit 103 Kilogramm. Lundberg argumentiert, er könne
Cecioni wegen seines schweren Körpergewichtes gar nicht mitnehmen. Er würde
seine Maschine bei nächsten Flug extra erleichtern; außerdem sei alles nur
eine Sache von wenigen Stunden, bis er den nächsten Rettungsflug starte. Doch beim
zweiten Flug überschlägt sich die Fokker des Schweden bei der Landung auf dem
Eis, wahrscheinlich weil sie zu leicht ist.
Lundberg kann sich zum Glück unverletzt zu den anderen
Überlebenden auf dem Packeis in Sicherheit bringen. Erst der sowjetische
Eisbrecher Krassin kann am 12. Juli die restlichen sieben Überlebenden vom Eis
aufnehmen.
Bei dem
vorher gestartetem Versuch dreier Italia-Überlebender,
Spitzbergen zu Fuß zu erreichen, stirbt der Schwede Finn Malmgren.
Nobile gerät nun ins Kreuzfeuer der
Kritik, dass er sich als erster hat bergen lassen. Diese Kritik, initiiert und
forciert von der Mussolini-Propagandamaschine, schwingt immer mit, bis zu
seinem Tod im Jahre 1978, wo er 93-jährig in Rom stirbt.
Graf Zeppelin
und seine Zeppeline
Ein deutsches
Luftschiff, die Graf Zeppelin, bläht sich in der Arktis
auf. Nach einer arktischen Erstfahrt 20 Jahre zuvor startet am 8. Juli 1930 die fliegende Zigarre von
Deutschland aus. Mit an Bord ist Walter Mittelholzer;
organisiert wird diese Touristenfahrt vom Schweizer
Automobilclub; der Leiter ist Dr. Hugo Eckener. Die
Touristengruppe kann Spitzbergen erreichen, aber schlechtes
Wetter zwingt Eckener zur Rückkehr.
Ein Jahr später
startet das Luftschiff LZ-127 Graf Zeppelin wieder in
Richtung Arktis. Die Aeroarctic-Expedition wird wieder
von Dr. Hugo Eckener geführt. An Bord sind diesmal viele
internationale Wissenschaftler. Erkundet werden soll das
Gebiet zwischen Franz-Josef-Land und den nordsibirischen
Inseln. Ein Augenmerk der Wissenschaftler ist auf die
Untersuchung der Luftverschmutzung in der Arktis gerichtet. An
der Hookerinsel kommt es am 27. Juli 1931 zu einem denkwürdigem
Zusammentreffen zwischen dem Zeppelin und dem russischen
Eisbrecher Malygin unter Kapitän D. T. Tschertkow.
Das Luftschiff fährt weiter zu der Inselgruppe Sewernaja
Semlja;
dabei werden mehrere neue Inseln entdeckt. Schlechtes Wetter
aber nötigt die Luftschiffer zur Streckenänderung. Am 30.
Juli 1931 erreicht das Luftschiff den Flugplatz Tempelhof in
Berlin.
Mit der
Nautilus unter's Eis
Sir Georg Hubert
Wilkins hat sich bereits als Polarflieger einen ganz vorderen Platz in der
Arktiserforschung gesichert. Im Juni 1931 hat er andere
Pläne, er will mit einem U-Boot unter der Eiskappe zum
Nordpol. Ursprünglich stammt diese Idee von Hermann
Anschütz-Kaempfe (1872-1931), dem Erfinder des
Kreiselkompasses. Für seinen Plan kann Wilkins das alte
amerikanische Marine-U-Boot O-12, das den Namen Nautilus
trägt, nutzen. Das Geld für das risikoreiche Unternehmen
bekommt er u. a. von dem Millionär, Arktisreisenden und
Amundsen-Freund Lincoln Ellsworth sowie von dem Verleger
William Randolph Hearst. Das tauchende Arktislaboratorium
verlässt unter dem Kommando von Sloan Danenhower den
Hafen von Bergen in Richtung Nordpol. Wilkins erreicht
nördlich von Spitzbergen die Position auf 81°59'N und 17°30W'.
Das U-Boot verliert sein Tiefenruder und kann folglich seine
Tauchfahrt nicht mehr fortsetzen. Die Mannschaft, darunter H. U. Sverdrup
und B. Villinger als Physiker sowie F. M. Soule
als Ozeanograph, kann den Isfjord auf Spitzbergen erreichen.
Dennoch ist damit die Wilkins-Ellsworth Trans-Arctic
Submarine Expedition vorzeitig beendet. Jedoch kann
Wilkins durch Tiefenmessungen die Auswirkungen des Golfstroms
auf das europäische Wetter nachweisen. Am 20. November
1931 wird die Nautilus unbemannt in einem Fjord nahe
dem norwegischen Bergen versenkt. Das Wrack liegt heute in 343
Metern Tiefe
Die Sowjets am
Pol
1936 unternimmt
der russische Kommandant Pawel G. Golowin in
Staatsauftrag mit dem Flugzeug N-166 einen Aufklärungsflug
zum Nordpol. Es geht um die Vorbereitung einer
wissenschaftlichen Driftstation im Eisgebiet des Nordpols. Es
soll das Wetter geprüft und Landungsmöglichkeiten geklärt
werde. Am 5. Mai 1936 um 16.23 Uhr meldet von Bord der Funker N.
N. Stromilow: Die ersten fünf Sowjetbürger über den
Nordpol!
Aber nicht nur
über dem Eis des Nordpols sondern ein Jahr später auch darauf!
Vielleicht sogar die ersten Menschen die auf dem Nordpol
stehen?! Denn am 21. Mai 1937 wird auf dem Punkt 89°41'N und 87°W
(eine andere
Quelle nennt 89°25′N und 78°40′W) eine
russische Forschergruppe unter der Leitung von Iwan
Dmitrejewitsch Papanin von mehreren ANT-6 und einer ANT-7
abgesetzt. Die erste Driftstation am Nordpol ist eingerichtet.
Die weitere Besatzung besteht aus dem Hydrobiologen Pjotr
P. Schirschow, dem Geophysiker und Meteorologen Jewgeni
E. Fedorow und dem Funker Ernst T. Krenkel. In
Zelten mit Funkstation arbeiten die vier Männer auf dem
Packeis 274 Tage und legen dabei eine Strecke von 2075
Kilometer bis zur Ostküste Grönlands zurück. Dort wird die
Eisscholle immer kleiner; die Männer der Driftstation
Nordpol-1 werden schließlich von den Eisbrechern Taimyr
und Murman gerettet. Dennoch endet diese Expedition mit
einer Tragödie. Denn von der Kolahalbinsel soll das halbstarre
Luftschiff USSR W 6 zur Rettung der vier Männer nach
Grönland fliegen. Doch das Luftschiff wird beim Start durch
einen Sturm zerstört, wobei dreizehn Männer sterben. Papanin
und seine Männer können während ihrer Drift viele
wissenschaftliche Beobachtungen machen. Bis 1991 werden 30
weitere sowjetische Driftstationen in der Arktis folgen. In
den Jahren 1938 bis 1946 ist Papanin der Hauptkoordinator für
die Nordostpassage. Zuvor leitete er Polarstationen auf
Franz-Josef-Land (1932/33) und Kap Tscheljuskin (1934/35). Er
verstirbt 1986 im Alter von 91 Jahren in Moskau.
Ein Jahr später
knattert es wieder über dem Pol. Diesmal fliegen der
russische Pilot Waleri Pawlowitsch Tschkalow, sein
Kopilot Georgi Filippowitsch Baidukow und der Funker Aleksander
Wassiljewitsch mit einer einmotorigen Maschine vom Typ
ANT-25 über den großen Nagel. Ihre Strecke führt über
Franz-Josef-Land über den Nordpol, den sie am 19. Juni 1937
passieren. Nach einer Flugzeit von 59 Stunden und 20 Minuten
landen die Männer bei Portland/Oregon in den USA. In San
Francisco werden die erfolgreichen russischen Flieger von Präsident
Roosevelt empfangen.
Der Fluglärm
ist kaum abgeklungen, da rauscht schon wieder eine ANT-25 über
90 Grad Nord. Diesmal sind es Pilot Michail Michailowitsch
Gromow mit Andrei Jumaschew und Sergei Danilin
in ihrer Triumph. Ihr Flugweg beginnt am 12. Juni 1937
auf dem Flugplatz Schelkovo bei Moskau und führt über Nowaja
Semlja und Franz-Josef-Land zum Pol. Von dort soll es weiter
gehen bis zum 50. Breitengrad bis San Diego in Kalifornien.
Doch 120 Kilometer vor dem Ziel geht ihnen der Sprit aus. Mit
einer Nonstop-Flugzeit von 62 Stunden und 17 Minuten und
10.148 Flugkilometern stellen die drei russischen Flieger
dennoch eine neuen Langstreckenweltrekord auf.
Neun Jahre nach
dem Italia-Inferno vor Spitzbergen und ein Jahr nach
Luftschiffkatastrophe auf der Kolahabinsel mit dreizehn Toten bahnt sich wieder ein Drama in der
Arktis an. Vom Nordpol her kommend steuert der sowjetische
Pilot Sigmund Lewanewski Fairbanks in Alaska an, um
dann weiter nach New York zu fliegen. Neben ihm sitzen in der
viermotorigen N-209 die Flieger N. Katanejew, V.
Lewtschenko, G. Popeschimow, N. Godowikow und
N. Galkowski. Nachdem die Maschine am 12. August 1937
den Nordpol bei starkem Gegenwind in einer Höhe von 6.000
Metern passiert hat, schickt der Funker die Meldung, dass die
Tragflächen leicht vereist seien. Der nächste Funkspruch
berichtete von einem Ausfall eines Motors auf der rechten
Seite und dass der amerikanische Kontinent erreicht sei.
Danach bleibt es stumm im Äther, von Lewanewski und seinen Männern
kein Lebenszeichen mehr. Irgendwo zwischen 82° und 85°N und
146° und 151°W sind sie vermutlich abgestürzt. Wobei diese
Angaben irritieren, weil oberhalb von 83° 40' (Kap Morris
Jesup / Grönland) kein Land mehr ist. Sofort startet der
amerikanische Flieger George Hubert Wilkins mit vier anderen Männern
zu Rettungsflügen. Der russische Flieger A. Grazianski
überfliegt die Nordwestterritorien und ist bis Ende Oktober
auf der Suche. Auf Franz-Josef-Land wird wegen der Suche der
Flugplatz weiter ausgebaut (Kronprinz-Rudolf-Land). Dort werden
auch Nachtflug taugliche Maschinen stationiert. Aber für eine
intensive Suche ist das Wetter zu schlecht, nur Pilot Michail
Wodopjanow kann über den Nordpol bis 88°33'N und 122°W
gelangen. Jedoch findet auch er keine Spur der verschollenen
Lewanewski-Gruppe. Doch trotz der gesamten ca. 63.000
Flugkilometern aller beteiligten Suchteams in der Arktis
finden sich keinerlei Spuren, Trümmer oder Lebenszeichen von
der N-209.
Autogyro
An der
Lewanewski-Suche beteiligt sich u. a. auch die meteorologische
Expedition von Clifford J. MacGregor. Das Winterlager
von 1937/38 liegt bei Etah auf Grönland. Bemerkenswert ist
dabei, dass die Amerikaner hier zum ersten Mal ein Autogyro für
ihre Forschungen und Suche in der Arktis einsetzen. Mit diesem Windmühlenflugzeug
- ein Zwitter aus Flugzeug und Hubschrauber, auch
Tragschrauber genannt - und einer
einmotorigen Waco überfliegt die Expedition Nordgrönland und Ellesmere-Land, jedoch ohne etwas von Lewanewski zu finden.
Unfreiwillige
Eisdrift
Und das Eis ist
stärker... 1937 steuert der sowjetische Eisbrecher Sadko
das Gebiet zwischen Sewernaja Semlja und den Neusibirischen
Inseln an. Die Hauptaufgabe der Wissenschaftler unter der
Leitung von R. L. Lasarewitsch, W. J. Wiese und N.
Ewgenow an Bord ist es u. a. herauszufinden, ob und wie
die sibirische Nordroute für die Schifffahrt genutzt werden
kann. Ziele der Expedition sind die Henriette-Insel, die
Shorow-Insel und die Jeanette-Insel. Über Tiksi fährt der
Eisbrecher nach Archangelsk zurück und erhält dort den
Auftrag, notleidenen Schiffen in der Nordostregion zu helfen.
Doch die Sadko wird selbst zum Opfer im Eis, am 23.
Oktober 1937 gerät das Schiff in der Nähe der Neusibirischen
Inseln bei 75°17'N und 132°28'E in Eisgefangenschaft. Doch
auch zwei weitere sowjetische Eisbrecher, die Georgi Sedow
und die Malygin, die bei den Neusibirischen Inseln
Vermessungsarbeiten durchführen, werden in nächster Nähe
der Sadko vom Eis fest gehalten. Eine abenteuerliche,
eine unfreiwillige Eisdrift beginnt. An Bord der drei Schiffe
sind insgesamt 217 Besatzungsmitglieder. Untätig müssen sie
erleben, wie das Eis ihren Kurs bestimmt. Endlich im April
1938 können Rettungsflugzeuge einen Großteil der
harvarierten Mannschaften ausfliegen. Doch erst am 28. August
1938 gelingt es dem Eisbrecher Jermak auf 83°4'N und
138°22'E zwei der drei Schiffe aus dem Eis zu befreien. Die Georgi
Sedow muss infolge der schweren Beschädigungen in ihrem
eisigen Gefängnis zurück bleiben. Jetzt als
wissenschaftliche Driftstation umfunktioniert, bleibt die
Georgi Sedow noch bis zum 13. Januar 1940 in Eishaft. An
Bord sind 15 Männer unter der Leitung von Kapitän K. S.
Badigin und W. Ch. Buinitzki. Ähnlich wie bei der
Eisdrift von Nansens Fram 1893-96 passieren die Männer
einen etwas nördlicheren Kurs. Während der 812 Tage
dauernden Drift werden 415 astronomische Standortbestimmungen
unternommen, sowie 78 erdmagnetische Untersuchungen und 38
Tiefenbohrungen. Zwischen Grönland und Spitzbergen wird sie
schließlich vom größten sowjetischen Eisbrecher Joseph
Stalin endgültig befreit. Die wissenschaftliche Ausbeute
ist enorm; die Georgi Sedow erhält ihren festen Platz
in der arktischen Ruhmeshalle.
Ein Düsseldorfer
trampt zum Nordpol
Er ist ein Teil
des deutsche
Wirtschaftwunders, der Düsseldorfer Weltenbummler Heinz
Helfgen. Ganz Deutschland nimmt in den 1950er Jahren
daran Anteil, wie er mit dem Fahrrad von Düsseldorf
nach Burma fährt, verfolgt gebannt seine Geschichten im
Schulfunk am Radio und in seinen Reisebüchern.
Bei seiner abenteuerlichen
Reise durch Kanada nach Alaska in die Arktis entsteht bei ihm
der Wunsch, bis zum Nordpol zu kommen. Der erste Deutsche, der
erste Düsseldorfer am Nordpol! Wie schrieb doch schon Nansen
so treffend: „Man muss den Pol erreichen, damit die
Besessenheit aufhört.“
Am 9. Dezember 1955 besteigt
Helfgen in Fairbanks eine amerikanische B29, die lt. Helfgen
zu Wetterbeobachtungen eingesetzt wird. Achtzehn Stunden soll
der Flug zum Pol und zurück dauern. Extra für den Düsseldorfer
geht die Maschine am Pol von 15.000 Fuß auf 1.000 Fuß
herunter: „... damit Sie Ihren geliebten Nordpol einmal
genau in Augenschein nehmen können!“
Über
seine Ankunft am Nordpol schreibt Helfgen folgendes: „...
und dann - in etwa 300 m Höhe - war der Blick frei auf die
von oben grauweiß im Mondschein liegenden Eisflächen. (...)
der Schatten unserer B29 war gespenstisch deutlich auf dem Eis
zu sehen. Wir waren über dem
‚großen Nagel’ der
Eskimos.".
Die U-Boote
kommen
Nach dem Zweiten Weltkrieg wird die Arktis zum
Spielplatz der Weltmächte.
Eine Waffenschau am Nordpol folgt. Die
Amerikaner schicken nach 1931 das zweite Unterwasserfahrzeug mit dem gleichen
Namen wie sein Vorgänger, das Atom-U-Boot USS Nautilus an den Packeisrand zwischen
Amerika und Asien - die geheime Operation Sunshine. Von dort soll es unter dem arktischen Eisschild über den Nordpol
hinweg bis in den Nordatlantik zwischen Grönland und Spitzbergen tauchen. Am 3. August 1958 erreicht die
USS Nautilus den Nordpol. Kapitän
William
Anderson vermeldet knapp in seinem Bordbuch: „Nautilus auf 90 Grad
nördliche Breite.“ Am 5.
August ist damit die erste Transpolardurchfahrt aus dem Pazifik in den Atlantik geschafft. Anderson
misst am Pol eine Wassertiefe von 4087 Metern.
Die genauen Instrumente der Nautilus konnten während dieser Fahrt mehr Daten
über die Arktis sammeln als alle anderen Expeditionen zuvor. Diese Daten,
bisher streng
militärisch gehütet, sind in den letzten Jahren der Wissenschaft endlich zur
Verfügung gestellt worden.
Nur neun Tage
später, am 12. August 1958, taucht das Atom-U-Boot USS Skate unter dem
Kommando von James F. Calvert ebenfalls am Nordpol. Mit
dabei hat Calvert die Asche des verstorbenen U-Boot-Pioniers, Arktisforschers und
seines Freundes Sir Georg Hubert Wilkins.
So gelangt Wilkins 27 Jahre (s. o.) nach seiner fehlgeschlagenen
U-Boot-Expedition doch noch zum Nordpol.
Weitere U-Boote
folgen: Die USS Sargo unter Kapitän John H. Nicholson erreicht
den Nordpol am 9. Februar 1960. Die USS Seadrogon unter
Kapitän George P. Steele macht auf ihrer Fahrt durch
die Nordwestpassage am 25. August 1960
einen kurzen Halt auf 90 Grad Nord, und die Matrosen nutzen die Pause auf dem Dach
der Welt zu einer Partie Baseball. Allerdings messen die Matrosen eine anderen
Wassertiefe am Pol, die sie mit 4151,5 Metern
angeben.
Als vorläufiger Höhepunkt
gilt das Rendezvous der beiden U-Boote USS Skate und USS Seadragon
am Nordpol, welches am 22. August 1962 statt findet.
Die Amerikaner demonstrieren
damit nachhaltig, dass ihre U-Boote jederzeit an jedem Ort auftauchen können.
Denn bis zum Staatsgebiet der UDSSR sind es vom Norpol aus „nur“ wenige
Breitengrade.
Aber auch die Russen schicken Atom-U-Boote zum Nordpol: 1962 kreuzt die Leninski Komsomol am Dach
der Welt.
Gleich drei amerikanische
Atom-U-Boote treffen sich am großen Nagel am 26. April 1969: die USS Pargo,
die USS Whale und die USS Skate.
1989 erneut eine Katastrophe in
der Arktis. Das russische Atom-U-Boot K-278 Komsomolez sinkt am 7. April
südöstlich der Bäreninsel. 42 der 69 Besatzungsmitglieder sterben bei dem
Unglück. Das Wrack
liegt in etwa 1.700 Metern Wassertiefe. Radioaktives Material tritt bis heute
aus.
„Hoch“-Adel
In der Luft tummelt
sich derweil der Adel: Am 24. Februar 1957 startet eine SAS-Linienmaschine von Kopenhagen aus,
um über den Nordpol Tokio zu erreichen. An Bord der DC7C Reidnar Vicking
sind u. a. Prinz Axel von Dänemark und Hjalmar Riiser-Larsen, der bei der Italia-Katastrophe als Flieger Hilfe leistete. Zeitgleich ist in Tokio
eine japanische Maschine mit Ziel Kopenhagen gestartet, mit an Bord der jüngste
Bruder des japanischen Kaisers. Beide Maschine begegnen sich über den Nordpol,
und es werden Grußbotschaften ausgetauscht. Ein historischer Augenblick für
die zivile Luftfahrt. Andere Fluggesellschaften werden diesem Polweg folgen.
Beide Pole in einem Rutsch
Am 14. November 1965 schafft eine
Boing 707 einen Flug sogar zu beiden Polen. Dieses Unternehmen namens Polarkatze dient der meteorologischen Forschung in großer Höhe.
Nach fast 63 Stunden landen die 30 Wissenschaftler und 10 Besatzungsmitglieder
in Honolulu.
Landweg
Doch wer erreichte als erster
Mensch den Nordpol über den Landweg, wenn es Cook und Peary nicht waren? Erst am
6. April 1969 kann der britische Polarforscher Sir Wally Herbert die
Flagge am Pol ins Packeis schlagen - genau auf den Tag 60 Jahren nach Pearys
vermeintlichen Polerfolg. Der Brite ist mit seinen Gefährten Allan Gill,
Kenneth Hedges und Roy Koerner von Point Barrow, Alaska, aus
gestartet und erreicht nach 467 Tagen mit Spitzbergen die entgegen gesetzte
Seite des Nordpolarbeckens.
Ein Jahr vor Herbert, am 19. April
1968, ist der Amerikaner Ralph Plaisted mit seinen drei Begleitern
Jean-Luc Bombardier, Walt Pederson und Jerry Pitzl mit
Motorschlitten erfolgreich am Nordpol. Ein amerikanisches Wetterflugzeug der US
Army bestätigt mit einem Überflug am Nordpol das erste Erreichen des Pols auf
Meeresspiegelnivau.
Der VDI am Nordpol
1977 werden zwei
Passagierflüge mit
Ausflugscharakter von Frankfurt aus zum Nordpol gemacht. Der erste Flug startet am
25. Juni 1977 und dauert 11 Stunden und 20 Minuten. Die Gäste sind auf Einladung
des Verein Deutscher Ingenieure (VDI) an Bord der B707 der Lufthansa.
Flugkapitän Hans-Dieter Zehelein erreicht um die Mittagszeit den Pol und
kann zwei Runden über dem Packeis drehen. Der zweite Flug startet eine Woche
später, diesmal mit Flugkapitän Werner Passarge. Danach stellt die Lufthansa
ihre Nordpolambitionen ein. Die beiden Flüge geraten in Vergessenheit.
Und wieder beide Pole in einem Rutsch!
Nach dem erfolgreichen Unternehmen
Polarkatze in 1965 (s.o.) wagt 1977 die amerikanische Fluggesellschaft
Pan Am einen neuen Rekordversuch im Überfliegen von Nordpol und Südpol. Die
transpolare Expedition dauert genau 54 Stunden, 7 Minuten und 12 Sekunden.
Nur drei solcher Flüge haben
jemals am Geschwindigkeitsrekord der Fédération Aéronautique Internationale
(FAI) für eine derartige Weltumrundung teilgenommen.
Atomeisbrecher
Der sowjetische Atomeisbrecher
Arktika ist am 17. August 1977 das erste Schiff am
Nordpol. Die Teilnehmer feiern ihren Erfolg gebührend auf
dem Eis.
Der erste Alleingang mit GPS-Sender
Auch 1978 ist richtig was los am
Nordpo! Der Japaner Naomi Uemura startet am 5. März mit einem
Hundeschlitten von Ellesmere-Land gen Pol. Den kann er nach etwa 1.000
Kilometern am 5. Mai 1978 erfolgreich erreichen. Mit dabei hat er einen 4,5 Kg
schweren Peilsender, der jede Minute ein Funksignal abgibt, der von der NASA
über einen Wettersatelliten empfangen wird. Damit kann Uemura erfolgreich
geortet werden, als er wegen brüchigen Eises von einem Flugzeug angeholt werden
muss.
Die Deutschen am magnetischen Pol
Im Juni 1978 startet Deutschland
unter der Leitung von Prof. Dr. Bartsch eine wissenschaftliche Expedition
zum magnetischen Pol, der sich zu der Zeit im nördlichen Ellesmere-Land
befindet. Die Forscher Dr. Ing. Dr. Flügel, Dr. Völk, Dr.
Eichler, Dr. Hell und Mausbacher müssen mit Chartermaschinen
zum Forschungsgebiet gebracht werden. Es werden besonders hydrologische,
klimatologische sowie geophysikalische Messungen und geomorphologische
Kartierungen vorgenommen.
Nonstop einmotorig zum Pol
1978 wagt der
54-jährige Sportpilot Dieter W. Schmitt den ersten
Flug mit einer speziell umgebauten einmotorigen Beechcraft/Denzel
Bonanza V-35B zum Nordpol. Der Heidelberger fliegt von
Anchorage in Alaska aus 8.200 Kilometer zum Pol. Nach 32
Stunden und 38 Minuten in der Luft kann er erfolgreich in
München landen.
Sir Edmund Hillary und Neil Armstrong
1985 bekommt der Nordpol
exklusiven Besuch. Mit einer Twin Otter landen keine geringeren als der erste
Mensch auf dem Mond und der ziemlich erste Mensch auf dem Mount Everest am Nordpol.
Sir Edmund Hillary und Neil Armstrong erleben ihren Aufenthalt mit
„guten Gesprächen“.
Oden und Polarstern
1991 sind zwar erneut
Wasserfahrzeuge, aber erstmals Diesel angetriebene Schiffe zum Nordpol
unterwegs. Der schwedische Eisbrecher Oden und das deutsche
Forschungsschiff Polarstern erreichen am 7. September 1991 erfolgreich
den Nordpol. Drei Monate dauert die arktische Expedition.
Ein Fuchs am Nord- und Südpol
Wenn er nicht daheim in
Schleswig-Holstein ist, ist er meist am Nordpol, Südpol, in der Nordwestpassage,
in der Nordostpassage oder irgendwo auf Grönland anzutreffen - Arved Fuchs,
Weltreisender in Sachen Eis. 1980 scheitert er noch, er ist der erste
Deutsche, der am 4. Mai 1989 im Rahmen der „ICEWALK“-Expedition unter der Leitung
des Briten Robert Swan von Ellesmere-Land aus zu Fuß zum Nordpol gelangt. Noch im gleichen Jahr,
am 30. Dezember 1989 steht Fuchs zusammen mit Reinhold Messner am Südpol.
Damit ist er der erste Mensch, der beide Pole innerhalb eines Jahres zu Fuß
erreicht hat. Weitere polare Erfolge Fuchs' (Auswahl) - 1981 Expedition in der
kanadischen Arktis, 1983 auf den Spuren Alfred Wegeners über das grönländische
Inlandeis, 1985 Kajakexpedition zum Magnetischen Nordpol, 1991-94 Querung der
Nordostpassage, 1995/96 Querung der Nordwestpassage im Rahmen der Umrundung von
Nord- und Südamerika, 1997/98 auf den Spuren der historischen Expeditionen des
Schweden Andrée 1897 (s. o.) und der Zweiten Deutschen Nordpolexpedition (s. o.)
von 1869/70, 2000 auf den Spuren von Ernest Shackleton in der Antarktis,
2002-2004 durch die Nordost- und Nordwestpassage, die erste Umrundung des
Nordpols ohne Eisbrecherunterstützung und 2006 Erforschung von Ellesmere-Land.
Kreuzfahrten zum Nordpol
Der
Nordpol ist mittlerweile erreichbar für jedermann geworden. Die Russen bieten
sogar Kreuzfahrten mit ihren
Atomeisbrechern an. Laut
Reisekatalogen kostet die Nordpoltour z. B. mit dem russischen Nuklear angetriebenen Schiff Yamal rund
15.000 € (2002) in einer Drei-Bett-Kabine. Am Nordpol wird dann im Kreis getanzt, es wird gesungen und getrunken.
Nur im Sommer 2000 ist auf 90 Grad nördlicher Breite statt Eis - tiefes, dunkles
Wasser. Da staunen die Poltouristen, und die Nordpolparty muss an Bord
stattfinden.
Tauchgänge
zum Nordpol
Im Jahr 2001
sollten sogar von der Yamal Tauchgänge mit zwei Tiefseetauchbooten
hinunter gemacht worden sein. Damit wären laut
Veranstalter zum ersten Mal Menschen direkt am Nordpol in ca. 4.200
Metern Wassertiefe gewesen. Der Spaß dieser
Tauchexkursion kostete zusätzlich zum Reisepreis noch mal 50.000
US$ extra. Fand dieser Tauchgang je statt, oder blieb es nur bei der Absicht?
Anfang August 2007 startet die russische Expedition
Arktis-2007 einen Tauchgang vom wissenschaftlichen
Forschungsschiff Akademik Fjodorow, begleitet vom
Eisbrecher Rossija, hinab zum Grund des Nordpols.
Dabei installiert das Unterseeboot Mir-1 die russische
Fahne in etwa 4.200 Metern Wassertiefe auf dem Grund des Lomonossow- und des
Gakkelrücken am Nordpol-Punkt.
Hintergrund sind die Gebietsansprüche der Russen, der Dänen und
der Kanadier auf den Nordpol. In der Region werden große Gas- und
Erdölvorkommen vermutet.
Schwimmend zum Pol
Nicht nur tief unten, sondern
auch an der Wasseroberfläche tummelt sich der Mensch. Der
Brite Lewis Gordon Pugh springt im Juli 2007 als erster
Mensch am Pol ins Wasser und schwimmt in einer Rinne 24
Minuten nur mit Badehose und Badekappe bekleidet seine Runde.
Damit will der Anwalt auf den Klimawandel hinweisen. Zur
Nachahmung nicht unbedingt empfohlen.
Tod in einer Gletscherspalte
Am 1. März 2007 brechen die
Belgier Dixi Dansercoer (45) und Alain Hubert
(55) zu einer abenteuerlichen Nordpol-Expedition auf. Sie
starten zu Fuß und mit Schlitten von der Küste Sibiriens aus
über das Packeis zum Pol. Der Rückweg erfolgt dann nach
Grönland. Das Ziel der Expedition ist u. a. das Erfassen von
klimatischen Daten. Die beiden Freunde waren bereits
erfolgreich in der Antarktis unterwegs. 2014 gelingt
Dansercoer zusammen mit Eric McNair-Landry die erste
Umrundung der grönländischen Eiskappe überhaupt. Die
Extremsportler legen dabei mehr als 4.000 Kilometer zu Fuß
zurück.
Im Juni 2021 will Dansercoer mit
zwei weiteren Teilnehmern eine neue Grönland-Expedition
starten. Dabei stürzt er in eine Gletscherspalte und stirbt.
Ob sein Leichnam überhaupt geborgen werden kann, ist unklar. Wieder ein
Ballon
Der
französische Arzt und Abenteurer Jean-Louis Etienne
(63) wagt im April 2010 eine erneute Nordpolexpedition. Mit
einem Ballon, eine so genannte 28 Meter hohe
Rozière, will er
als erster Mensch von Spitzbergen aus alleine das
Nordpolarmeer überqueren. Nach 121 Stunden und 30 Minuten
landet Etienne statt wie geplant in Alaska in Sibirien.
Schlechtes Wetter verhindert allerdings einen direkten
Überflug des Nordpols. Der Franzose erreichte bereits 1986 im
Alleingang erfolgreich den Nordpol.
Erste
Araberin am Nordpol
Im
April/Mai 2010 versucht sich zum ersten Mal eine 27-Jährige
aus den Vereinigten Arabischen Emiraten zum Nordpol. Ilham
Al-Kassimi, 1,60 Meter groß und 52 Kilo leicht, wagt die
physische Herausforderung und bewältigt nach Anreise per
Flugzeug mit ihrer etwa 30 Kilo schweren Ausrüstung die
letzten Kilometer über das
Packeis erfolgreich den Nordpol. Sechs Monate hat sich die
Investmentbankerin auf ihre Tour vorbereitet. Mit ihrer Reise
will Al-Kassimi andere Frauen aus ihrem Lebenskreis
motivieren, „unsichtbare Hürden wegzuräumen.“
„Karelia-North
Pole-Greenland“-Expedition
Die beiden
Karelier Fyodor Konyukhov und Victor Simonov
planen die erste je gemachte Querung der Arktis vom Nordpol
aus über das Inlandeis Grönlands bis zum Kap Farvel im
Süden der Insel. Sie brechen im April 2013 vom Nordpol auf. Vor
ihnen liegen etwa 4.000 Kilometer. Mit ihren Schlittenhunden
wollen sie ihr Ziel im August erreicht haben.
Der Nordpol
wird zum Ziel der Marathonläufer
Extremsport in
jeder Hinsicht. 64 LäuferInnen aus 20 Nationen starten im
April 2013 bei minus 30 Grad zum nördlichsten Marathon der
Welt. Sieger der coolen Angelegenheit ist Gary Thornton
aus Irland in der Zeit von 3 Stunden, 49 Minuten und 29
Sekunden. Bei den Frauen gewinnt die Britin Fiona Oakes
in 4 Stunden, 53 Minuten und 9 Sekunden. Unterwegs gibt es
genug Gelegenheit zum Aufwärmen. Der 'Pole Run' wird nun
jährlich durchgeführt.
Greenpeace
am Nordpol 2013
Eine Expedition
der Umweltorganisation Greenpeace
bricht im April 2013 zum Nordpol auf. Die 16 Frauen und
Männer versenken am Pol eine Zeitkapsel mit 2,7 Millionen
Unterschriften im Meer. Damit fordern sie eine
Schutzzone in der Arktis. (siehe unten)
Zum
zehnten Mal am Pol
Bereits zum
zehnten Mal chartert die Münsteraner Firma
AirEvents von der Fluggesellschaft Airberlin einen Airbus 330-200 und fliegt damit
am 1. Mai 2017 wieder zum Nordpol. Mit jetzt drei Starts ab Berlin und
sieben ab Düsseldorf legt das Flugzeug die etwa 10.000 Kilometer
lange Strecke tour/retour in zwölf Stunden zurück. Diesmal
können gut 252 Passagiere dabei Runden am Pol und die
Ausblicke auf Spitzbergen, Grönland und Island genießen.
Ein Jahr zuvor,
2016,
'trafen' die Passagiere des neunten Nordpol-Fluges der
Deutschen Polarflug/AirEvents genau am
Pol die neuseeländischen Bayly-Nordpol-Expedition.
Die Überraschung beider Expeditionen war groß, wie sie
anschließend über private Mails mitteilten.
Betrug
Ein historische Flug war für
Ende Oktober 2018 ab/an New York geplant. Beide Pole sollten dabei erreicht
werden. Es galt schneller als die bisher benötigten 54 Stunden für den
großen Pole Jump zu sein. Plätze konnten zum Preis von 9.990
€ bis 16.400 € gebucht werden. Der Flug sollte mit einem privat gecharterten Airbus 340-300
durchgeführt werden. Nur, diese exklusive Tour entpuppte sich kurz vor dem Start als Betrug.
Internationaler Frauentag am Nordpol
Im März 2018
führt Felicity Aston MBE eine zehntägige Expedition
mit elf Frauen zum Pol durch. Unterstützt wird das
Unternehmen von der Firma Kaspersky Lab. Aston möchte
mit der Frauenexpedition den „einen besseren Dialog und ein
besseres Verständnis zwischen Frauen aus westlichen und
arabischen Kulturen“ fördern.
Inflationär
Die Ruhe am
Nordpol ist endgültig vorbei. Die Russen haben auf etwa 89
Grad Nord die Eisstation Camp Barneo, die jedes Jahr
erneuert werden muss, eingerichtet. Von dort können gut
Betuchte ihre private Nordpol-Expeditionen starten. Diese
Touren heißen meist „Last Degree Walk“.
Auch gibt es
Hubschrauberflüge von Longyearbyen, Spitzbergen, aus bis zum
Camp Barneo auf 89 Grad Nord, von wo der Marsch zum Pol
starten kann. Dauer dieser Touren ungefähr 15 bis 19 Tage,
Kosten etwa 49.000€ bis 84.000€ je nach Umfang.
Inflationär
- Darum endet diese Aufzählung hier. Aber sie soll die
Erinnerung an all' die Menschen wachhalten, die oft ihr
Leben riskiert haben, damit das heute so möglich ist.
Wer war
der Erste am Nordpol?
Zurück zur Anfangsfrage: Wer war
denn nun der erste Mensch am Nordpol? Diese Frage wird sich nie mit endgültiger
Gewissheit beantworten lassen! Doch eben in der Nichtbeantwortung liegt vielleicht der abenteuerliche Reiz des Nordpols - weil jeder, der nach
der Ära von Peary, Cook & Co dort ankommt, denken muss: Vielleicht bin
ich doch der Erste!
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*Links |
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Der Münsteraner Veranstalter
AirEvents veranstaltet in Zusammenarbeit
mit der Luftfahrtgesellschaft AirBerlin Sonderflüge zum Nordpol.
Seit 2007 haben die Partner zehn erfolgreiche Flüge zum
Nordpol durchgeführt und waren jeweils ein voller Erfolg.
Ein Flug startete sogar am 1. August 2008 zur arktischen
Sonnenfinsternis zwischen Spitzbergen und Franz-Josef-Land, um
dann weiter zum Pol zu fliegen. Videoclips von dem Sofi-Flug
gibt es zum Beispiel auf
youtube.com.
Allerdings
war der 2017er Flug vorerst der Letzte seiner Art.
Link:
https://www.airevents.de/
Link: Reportage
über den Nordpolflug 2007
Link:
Reportage
über den Sonnenfinsternis- und Nordpolflug 2008
Link:
Reportage
über den Nordpolflug 2009
Link:
Reportage über den Nordpolflug 2010 Link:
Reportage über den Nordpolflug 2012 Link:
Reportage über den Nordpolflug 2013 Link:
Reportage über den Nordpolflug 2015 Link:
Reportage über den Nordpolflug 2016 Link:
Reportage über den Nordpolflug 2017 |
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*
Internetkameras am Nordpol |
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Wissenschaftliche Seite
über die Arktis |
NOAA
Arctic Theme Page (englisch) |
mit aktuellen Bildern vom
Packeis am Nordpol |
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* Wem
gehört der Nordpol?
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Greenpeace
fordert Schutz der Arktis |
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Der Nordpol ist
internationales Gewässer und gehört keinem Land. Dennoch
streiten sich die Anrainerstaaten intensiv und nachhaltig um
die dortigen Bodenschätze. Selbst China bezeichnet sich als „Arktis-naher
Staat“.
Jetzt fordert die Umweltorganisation Greenpeace, das
Nordpolargebiet solle Schutzzone werden. Eine Zeitkapsel mit 2,7
Millionen Unterschriften (Foto) als Forderung dieser Zone ist
am 15. April 2013 im Rahmen einer Expedition der Umweltorganisation Greenpeace am Nordpol versenkt
worden. |
Foto und
alle Rechte bei Christian Aslund, Greenpeace. |
(Mit
freundlicher Genehmigung) |
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*
Hat der Nordpol eine Flagge?
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Seit 2013 gibt es die
offizielle Flagge von Greenpeace, die am Nordpol aufgestellt wurde.
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Die Flagge von Sarah
Batrisya, einer 13-jährigen Pfadfinderin aus Malaysia, wurde
unter 800 Entwürfen aus 52 Ländern ausgewählt. Sie
begleitete die Greenpeace-Expedition zum Nordpol.
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Foto &
alle Rechte bei Vicki Couchman, Greenpeace.
|
(Mit
freundlicher Genehmigung.)
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*
Hat der Nordpol noch eine weitere Flagge?
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Ja, diese
(private) Flagge gibt es schon seit
März 2005!
Benny
Linsenmaier aus Ulm, 4 Jahre alt, hat sie gemalt. Von der
Fahne gibt es zwei Versionen: Die obere ist von Benny, die
untere zeigt die Benny-Umsetzung der Mutter Anne-Katrin.
Und damit
hat der Nordpol jetzt drei Flaggen!
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Die Nordpolflagge von Benny
(4) gemalt.
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Die Nordpolflagge von
Bennys Mutter.
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* Woran erkennt man, dass man am Nordpol steht?
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Wenn man viel Zeit mitgebracht hat, dann ist das Erreichen
des Nordpols daran zu erkennen, dass dort der Polartag
sechs Monate dauert - ebenso wie die Polarnacht Es
reicht aber auch eine Zeitspanne von zwölf Stunden, um
festzustellen, dass sich die Länge des Schattens praktisch nicht mehr
ändert. Dieses Verfahren will übrigens Cook bei der
Bestimmung von 90 Grad Nord angewandt haben.
Ein anderes Zeichen dafür ist die Rotation des
Sternenhimmels während der Polarnacht. Alle Sterne drehen
sich um den im Zenith stehenden Polarstern. Dieses Phänomen
mit dem Polarstern, der deshalb seinen Namen trägt,
lässt sich natürlich auch von anderen Orten auf der
nördlichen Halbkugel verfolgen. Aus dem Winkel zum Horizont
lässt sich auf diese Weise der Breitengrad feststellen. Interessant
mag die
Feststellung sein, dass am Nordpol der Wind immer aus Süd in Richtung
Süd weht. Dabei würde die Kompassnadel - in 102 Grad
westliche Richtung gehalten - aber immer noch gen Norden
zeigen. Wenn sie wegen der Nähe zum magnetischen Pol
nicht stark zittern würde. Denn der magnetische
Südpol - die Nordrichtung des Kompassmagneten zeigt zum
magnetischen Südpol - liegt im Insellabyrinth der
kanadischen Nordküste auf ungefähr
80° 1′N,
72° 13′W (2010). Seine Lage ist großen
auch kurzfristigen Schwankungen unterworfen. ***
|
* Lässt
sich nicht am Schattenwurf auf den Fotos feststellen, ob
Cook und Peary wirklich am Pol waren?
|
|
Die
Schattenwürfe sind immer wieder nachgemessen worden, auch
dienen diese Ergebnisse zur Untermauerung einiger Thesen, ob
Cook und Peary wirklich am Pol waren. Nur lassen sich diese
Behauptungen damit nicht beweisen.
Denn auf den Polfotos ist nur schwerlich wenn überhaupt ein
Horizont zu erkennen, der eine genauere nachträgliche
Messung des Sonnenstandes zuließe. Auch muss dann optische
Verzerrung
der Kameraobjektive berücksichtigt
werden. Aber selbst wenn... Denn
je weiter man sich vom Punkt 90 Grad südwärts entfernt,
desto mehr verläuft scheinbar die Sonne auf einer immer
größer werdenden Kreisbahn - in Wirklichkeit bewegt sich
der Beobachter. Also selbst wenn Cook
und Peary nicht auf 90 Grad Nord gewesen sind, hätten sie für ihre
Erfolgsfotos nur solange warten müssen, bis die Sonne den
exakten Höhenstand erreicht hat, wie er in diesem
Augenblick am Nordpol gewesen ist. Und fertig ist das
Nordpolfoto!
Als
aktuelle Erkenntnis gilt die Annahme, dass Peary 1909 sich
dem Pol bis auf etwa 110 Kilometer genähert hat. ***
|
Autor:
Th.
Bujack
|
Veröffentlichung und Verbreitung nur mit
Einverständnis des Autors!
Alle
Rechte bei der NORDLANDSEITE
|
Quellen: |
Arktis,
Entdeckungen - Expeditionen - Ereignisse, vier Bände, Ingeborg Trögel Verlag
Leverkusen, 1997 und 2002 |
Die
Entdeckung des Nordpols, Robert E. Peary, Verlag Wilhelm Süsserott Berlin, 1910 |
Robert
Edwin Peary, Biographie von Otto Emersleben, Verlag Neues Leben Berlin, 1991 |
Frederick A.
Cook, Meine Eroberung des Nordpols, 1912, Alfred Janssen, Hamburg und Berlin |
Der
erste Flug über das Polarmeer, R. Amundsen und L. Ellsworth, Verlag Grethlein & Co |
Die
abenteuerliche Fahrt der Nautilus, Willian R. Anderson und Clay Blair, Verlag Kurt
Desch,
1959 |
Nie
zurück, Reinhold Messner, BLV Verlagsgesellschaft, München, 1996 |
Lockende
Pole, H. H. Wille, Urania-Verlag Leipzig-Jena-Berlin, 4. Auflage, 1973 |
H.
H. Houben, Der Ruf des Nordens, Wegweiser-Verlag GmbH, Berlin 1927 |
George
P. Steele, 10.000 Meilen unterm Eis, Verlag Ullstein GmbH, Berlin Frankfurt/M
Wien, 1962, ins Deutsche 1963 |
Heinz
Helfgen, Ich trampe zum Nordpol, Verlag:
Bertelsmann; Auflage: 21. - 40. Tsd.,1956 |
Heinz
Straub, Nobile Der Pol-Pionier, Die Italia-Katastrophe in der Arktis,
Schweizer Verlagshaus AG, Zürich, 1985 |
Die
Nordpolverschwörung, ZDF Terra-X, ein Film von Simone Schillinger und Mira
Thiel, 2009 |
Mit dem
U-Boot in die Arktis, Hans und Sebastian Fricke, Film, NDR, 2011 |
nach
oben |
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Abstimmung auf der
NORDLANDSEITE |
Cook
war der erste Mensch am Nordpol! |
Die
BesucherInnen der NORDLANDSEITE haben die Abstimmung
„Wer war der Erste am Nordpol?“ mit 1026
Stimmen entschieden – der erste Mensch am Nordpol
war der Amerikaner Frederick A. Cook am 21.
April 1908. Mit 25,3 Prozent
(260 der 1026 Stimmen) geht das Votum klar an ihn.
Robert
E. Peary schafft es mit 21,3 Prozent (219
Stimmen) auf den zweiten Platz.
Roald
Amundsen war 1926 definitiv am Nordpol. 20,1
Prozent (206 Stimmen) glauben, er war der Erste am
Nordpol.
Dass
Pearys treuer Diener und Begleiter Matthew Henson
den Pol einen Tag früher erreichte und er damit der
erste Mensch am Pol war, glauben 17,9 Prozent
(184 Stimmen) der Wähler.
Auf den
letzten Platz landet US-Flieger Richard E. Byrd
mit 15,3 Prozent (157 Stimmen).
Damit ist
besonders das historische Wettrennen zwischen
Cook und Peary mehr als hundert Jahre
nach dem nicht endgültig geklärtem Ausgang hier auf
der NORDLANDSEITE entschieden.
Die
Redaktion der NORDLANDSEITE dankt allen
TeilnehmerInnen
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